Igel seien wahre Überlebenskünstler, dennoch könnten sie in Bayern bald zu den bedrohten Säugetierarten zählen, teilte der Landesbund für
Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein am Mittwoch mit. Er ruft deshalb alle Menschen dazu auf, alle lebendigen und toten Igel auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite oder per App zu melden.
Seit 2015 sammelt der
LBV nach eigenen Angaben dadurch wertvolle Informationen zur Situation der Igel in Bayern. Mehr als 12.000 Beobachtungen gingen jährlich ein. Nur eine langjährige Datensammlung helfe herauszufinden, wie Igel in der modernen
Landschaft zurechtkommen, erläuterte die Biologin Angelika Nelson. Die gemeldeten Beobachtungen in diesem Jahr wollen die Fachleute nutzen, um den Igel besser schützen zu können.
Die Auswertung der Daten aus den vergangenen Jahren habe ergeben, dass der Igel vor allem innerhalb von Siedlungen und in Gärten lebe. «Hier hat der Igel eine ganz neue Überlebensstrategie entwickelt - und die heißt Müll», sagte Nelson. Diese Nahrung sei zwar ungesund, aber reichlich vorhanden - im Gegensatz zu den Insekten, die der Igel normalerweise fresse. Neben dem Insektenschwund machten dem Igel unter anderem auch der Straßenverkehr, die
Versiegelung von Flächen und
Parasiten zu schaffen, sagte Nelson.