Sie erhalte den Negativpreis «für ihre rückwärtsgewandte Klientelpolitik, die den Prinzipien einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Politikgestaltung widerspricht», begründete Nabu-Präsident Olaf Tschimpke am Donnerstag in Berlin diese unbeliebte Auszeichnung.
Aigner warf dem Nabu im Gegenzug vor, er setze auf billige PR-Gags und verschließe als «blinde Nuss des Jahres» die Augen vor der Wirklichkeit.
Die Naturschützer kritisierten insbesondere Aigners
Agrarpolitik als umweltschädlich. Ihr Engagement für ein besseres Tierschutzgesetz nannte Tschimpke enttäuschend. Zudem habe die Ministerin ein neues umweltverträglicheres Jagdrecht blockiert und sich nicht genügend für eine nachhaltigere Fischereipolitik eingesetzt.
Der Nabu vergibt den «Umwelt-Dinosaurier» seit 1993 jährlich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich seiner Ansicht nach beim Umweltschutz negativ hervorgetan haben. Die 2,6 Kilogramm schwere Zinn-Nachbildung einer Riesenechse war zuletzt etwa an die Kreuzfahrtunternehmen Aida und Tui Cruises sowie den Ex-Chef des Energiekonzerns
RWE, Jürgen Großmann, verliehen worden.
Ein Sprecher Aigners entgegnete unter anderem, Deutschland habe die Modernisierung der Landwirtschaft entschlossen vorangetrieben und setze auf regional einheitliche Hektarprämien. Damit werde nicht länger die Produktion, sondern die nachhaltige Bewirtschaftung gefördert. Zudem unterstütze die Bundesregierung in den Verhandlungen zur Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik die Ziele der Kommission für mehr Umweltleistungen in der Landwirtschaft.
In der Fischerei-Politik setze sich das Ministerium dafür ein, die Fischbestände als eine der wichtigsten Nahrungsquellen für kommende Generationen zu erhalten. (dpa)