«Die Bienenstöcke sind leer», sagte der Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes, Manfred Hederer, am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. «Warum, ist uns nach wie vor unklar.» Die Bienen verließen zum Sterben die Bienenstöcke. Der Verband forderte die zügige Auswertung der seit 2004 laufenden Untersuchungen zum Bienensterben, dem «Bienenmonitoring». Wenn die Analyse nicht bald beginne, werde sich sein Verband aus der Untersuchung zurückziehen, sagte Hederer. Das Projekt wird von Imkern und der Industrie getragen.
Der Bundestags-Agrarausschuss will sich an diesem Mittwoch mit dem
Bienensterben befassen. Dabei soll untersucht werden, ob es möglicherweise auf erhöhte Krankenanfälligkeit durch gentechnisch veränderte Maispollen zurückgeht. Die Universität Jena hatte eine giftige Wirkung von Bt (
Bacillus thuringiensis)-Mais auf gesunde Honigbienenvölker laut Magazin «Der Spiegel» zwar nicht nachgewiesen, jedoch nahm die Zahl der Bienen deutlich ab, wenn Parasiten mit Bt-Gift-Müsli gefüttert wurden.
Die Imkerverbände registrierten im vergangenen Winter auf der Basis von mehr als 7000 Bienenvölkern einen Verlust von rund 13 Prozent - doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Als mögliche Ursache gilt der lange und kalte Winter, im Einzelfall habe es aber auch extreme Verluste durch Krankheiten wie Nosema und
Varroa gegeben. In den USA hat das Bienensterben inzwischen zu teils drastischen Verlusten der
Bienenvölker geführt. (dpa)