Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.05.2015 | 15:18 | Umweltverschmutzung 

Immer mehr Müll in Meeren und Flüssen

Schwerin - Wissenschaftler warnen vor dem zunehmenden Plastikmüll in Binnengewässern und Meeren. «Es gelangt einfach zu viel Kunststoff in die Umwelt. Das ist ein Fakt.

Plastikmüll
Mülltüten und leere Flaschen am Strand sind nur die sichtbaren Zeichen einer seit Jahren anhaltenden Entwicklung: Immer mehr Plastikmüll landet in Flüssen und Meeren. Zerkleinert zu Mikroplastik kann der Kunststoff auch in Fischen und Muscheln gelangen. (c) proplanta
Welche Folgen das für Mensch und Natur auch auf längere Sicht hat, darüber wissen wir aber noch viel zu wenig», sagte Professor Thomas Knepper von der privaten Hochschule Fresenius (Idstein/Hessen) am Mittwoch in Schwerin zum Abschluss der Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft. Dazu zählten auch mögliche gesundheitliche Folgen für den Menschen durch den Verzehr belasteter Meerestiere.

Erstmals hatten sich die Fachleute aus ganz Deutschland bei ihrer Konferenz speziell mit der Verbreitung von Mikroplastik in Gewässern befasst. Experten schätzen, dass jährlich zwischen 5 und 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere gelangen. Dort wird er zum Teil über sehr lange Zeit zerkleinert und auch von Organismen aufgenommen. Fragmente, die kleiner als fünf Millimeter sind, werden als Mikroplastik bezeichnet. Es kann Hunderte von Jahren dauern, bis sich Kunststoffe zersetzen. Dabei gelangen auch Gifte in die Umwelt.

Ein jetzt gestartetes, mit 7,5 Millionen Euro ausgestattetes europäisches Forschungsprogramm sei ein wichtiger Schritt, um Auswege aus der zunehmenden Vermüllung der Gewässer und Meere zu finden und die Auswirkungen auf die Umwelt genauer zu erforschen. Dem müssten aber weitere, international abstimmte Bemühungen folgen, forderte Knepper.

«Und wir müssen das Vorsorgeprinzip noch stärker im Bewusstsein der Menschen verankern, sie dazu bringen, weniger Kunststofftüten zu verwenden und Recyclingsysteme zu nutzen. Was gar nicht erst in Gewässer gelangt, muss auch nicht aufwendig herausgefischt werden. Das gilt für Plastik ebenso wie für nicht verbrauchte Medikamente, die noch zu oft in der Klospülung landen.» (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Lemke hofft auf internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll

 Auf dem Meeresgrund liegen bis zu elf Millionen Tonnen Plastikmüll

 Deutschland stimmt trotz Bedenken für neue EU-Verpackungsregeln

 Ziele für weniger Verpackungsmüll in der EU

 Exportmengen von Plastikmüll gen Asien steigen deutlich

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich