Es gebe einen ungebrochenen Trend der Erwärmung, sagte Frank Kreienkamp, Leiter des regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes (
DWD) am Freitag in Potsdam bei der Vorstellung des ersten DWD-Klimareports für Brandenburg. Die Wetterexperten haben die Daten in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) erhoben.
Demnach ist seit der Aufzeichnung der Wetterdaten im Jahr 1881 bis 2018 die durchschnittliche Jahrestemperatur um 1,3 Grad gestiegen. Von 1961-1990 lag der Jahresmittelwert in Brandenburg bei 8,7 Grad. 2018 war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,8 Grad das wärmste Jahr in Brandenburg.
Nach Messungen der Wetterexperten nehmen die Frosttage ab, Sommertage und die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen dagegen zu. Laut Klimareport stieg die durchschnittliche Anzahl der Sommertage mit mindestens 25 Grad von 25 Tagen zwischen den Jahren 1961 und 1990 auf 42 Tage im Zeitraum 1991 bis 2010.
Die meisten Sommertage gab es mit fast 75 Tagen im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Frosttage mit Temperaturen unter null Grad sank im Zeitraum zwischen 1981 und 2010 auf rund 84 Tage. Zwischen 1961 und 1990 waren es noch 87 Tage.
Dass es insgesamt weniger regnet, haben die Wissenschaftler nicht festgestellt. Die Gesamtniederschläge nahmen im Zeitraum von 1881 bis zum Jahr 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Messungszeitraum (1991-1990) sogar um drei Prozent zu. Allerdings haben die Experten eine Verschiebung der Niederschläge in den Jahreszeiten ausgemacht.
Im Winter regnet es demnach mehr, in der sogenannten Vegetationszeit - dem Frühjahr und in den Sommermonaten - weniger. Das sei für die Böden mit Blick auf die Landwirtschaft besonders schlecht, sagte Kreienkamp. Zudem seien 2017 und 2018 extrem gegensätzliche Jahre gewesen, was die Niederschläge angehe. 2017 standen weite Flächen des Landes im Sommer lange unter Wasser. 2018 hat die
Dürre das Land stark getroffen.
Mit Blick auf das vergangenen Jahr zeichne sich ab, dass, die Wasserverfügbarkeit die größte Herausforderung für Brandenburg sein werde, sagte
Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD).
Wenn sich beim
Klimaschutz nichts tut in den nächsten Jahren, könnte der
Meeresspiegel der Ostsee am Ende des Jahrhunderts um bis zu einem Meter steigen, haben die Wetterexperten errechnet. Das hätte auch Auswirkungen auf Brandenburg, dass dann kein Binnenland mehr wäre.
Die Oder, die durchs Land fließt, mündet in die Ostsee und die Mündung liegt im Unteren Odertal bei Bad Freienwalde. «Bad Freienwalde wäre dann ein Ostseebad», sagte Kreienkamp.
Der Klimareport des Deutschen Wetterdienstes soll eine Grundlage sein, um Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu erarbeiten.