Tausende Insektenarten leben in Thüringen. Vielen macht der Klimawandel und der Einfluss des Menschen auf die Natur zu schaffen. Jeder kann helfen, die Situation der Krabbler genauer zu bestimmen. (c) proplanta
Vor allem sei es wichtig, Lebensräume für die Tiere zu erhalten, sagte der Nabu-Insekten Experte Ronald Bellstedt. Schon im eigenen Garten könne man damit beginnen.
«Statt Steingärten, in denen nichts mehr blüht, sollten Blumen und andere Pflanzen stehen bleiben», so Bellstedt. Auch tote Bäume sollten nicht aus Gärten verschwinden. Gerade bei bestimmten
Bienen und Käfern seien sie etwa als Kinderstube beliebt. Zudem sollte auf den Einsatz automatischer Rasenmäher verzichtet werden.
Bellstedt äußerte sich zur ersten Runde des Insektensommers. Mit dieser Aktion fordert der Nabu Interessierte auf, Insekten zu zählen und die Beobachtungen an den Nabu zu melden. Hintergrund ist der Rückgang der Artenvielfalt. Erneut gefragt sind Interessenten vom 31. Juli bis zum 9. August, wenn der Insektensommer in die zweite Runde geht.
23.000 Insektenarten gibt es in Thüringen dem Experten zufolge. Einige Arten seien besonders stark von den Folgen des Klimawandels und dem Eingriff der Menschen in die Natur, etwa durch intensive Landwirtschaft, bedroht. «Vor allem bei den Tagfaltern ist ein Rückgang zu beobachten». Ihnen kämen die Lebensräume abhanden - grüne Säume entlang von Feldwegen und Straßenrändern etwa.
Der erhalt der Insekten hat Fachleuten nach auch direkten Einfluss auf die Lebenswelt der Menschen. So wären etwa insbesondere der Obst- und Gemüseanbau, aber auch Ackerpflanzen wie Sonnenblumen, laut
Bundesamt für Naturschutz betroffen, wenn Insekten die Blüten der Pflanzen nicht mehr bestäuben würden.
In der Regel sei aber jedes Insekt nützlich, betonte Bellstedt. «Und wenn sie nur, Futter für Vögel und andere Tiere sind.»