Der Sommer ist die Jahreszeit des großen Krabbelns. Wie viele Insekten es gibt, versucht der Nabu mit Zähl-Aktionen herauszufinden. Vor allem dicke Brummer und freche Stecher haben sich bisher rar gemacht - und geraten dadurch in den Fokus. (c) proplanta
Dann beginnt auch in Thüringen die zweite Zählphase des «Insektensommers» des Naturschutzbundes (Nabu). Das große Kleintierzählen dauert bis zum 15. August, wie der Naturschutzbund Thüringen mitteilte. Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gemeldet werden. Um belastbare Ergebnisse zu erzielen, sei es wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen.
Besonders
Wespen sollen im August bei der Beobachtung in den Fokus genommen werden. «Jetzt ist normalerweise die Zeit, in der wir immer wieder Anfragen zu Wespen und ihren Nestern bekommen», sagte der Insektenexperte vom Nabu Thüringen, Ronald Bellstedt. «In diesem Jahr sind die Anrufe in der Nabu-Landesgeschäftsstelle zu dem Thema allerdings überschaubar.»
Insgesamt sei der thüringische Sommer bisher wespenarm gewesen. Gründe könnten der kühl-verregnete Frühling, das Insektensterben und das geringe Nahrungsangebot für die gelb-schwarzen Tiere sein.
Auch wenn das viele Menschen freuen dürfte - die Tiere sind laut Nabu «enorm wichtig». Wespen bestäuben demnach Nutzpflanzen, vertilgen
Schädlinge wie
Blattläuse und Spannerlarven und nützen so der Landwirtschaft und im Gartenbau. «Außerdem beseitigen sie als geflügelte Gesundheitspolizei Aas.»
Wichtig sei, einen maximalen Umkreis von zehn Metern für das Beobachtungsgebiet zu wählen. Gezählt wird eine Stunde lang. Beobachtungen können per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App «NABU Insektensommer» gezählt werden.
In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten, von denen viele auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Thüringen ist Lebensraum für rund 25.000 Insektenarten.