Per Hubschrauber sei das Mittel Mimic am Vormittag über betroffenen Eichenwäldern in den Regionen Gotha und Sondershausen ausgebracht worden, sagte Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann. Später sollten die Hubschrauber in den Forstämtern Heldburg und Weida zum Einsatz kommen. Ziel der Aktion ist es, eine erneute Massenvermehrung samt Kahlfraß des Waldes zu verhindern.
Das Mittel wird den Angaben nach in Thüringen auf 190 Hektar Wald ausgebracht. Schlagzeilen hatte die Massenvermehrung des Falters voriges Jahr vor allem am Stadtrand von Gera gemacht, wo die Raupen bis in Vorgärten und Häuser gekrochen waren. Am Mittwoch wollen Vertreter von Thüringenforst, Stadt und
Agrarministerium dort auf einer Pressekonferenz über das aktuelle Vorgehen informieren.
Der Gifteinsatz gegen den Schwammspinner wird von Umweltschützern kritisiert. So hat sich der Umweltverband Nabu bei der Landesregierung dagegen beschwert. Er sieht in der Aktion einen Verstoß gegen das
Bundesnaturschutzgesetz und warnt vor negativen Auswirkungen auf Populationen streng geschützter Arten.
Auch die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Laura Wahl, warnte vor Nebenwirkungen für Schutzgebiete. Sie forderte ein ausführliches Monitoring zur Erfolgsquote des Gifteinsatzes sowie den Auswirkungen auf die Umwelt.Wahl: «Für eine differenzierte Beurteilung von zukünftigen Einsätzen gegen Schwammspinnerplagen ist dies unerlässlich.»