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05.12.2015 | 13:41 | Weltbodentag 

Internationales Jahr des Bodens neigt sich dem Ende zu

Wien - Mit dem Weltbodentag am 5. Dezember geht das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr des Bodens 2015 zu Ende.

Böden schützen
(c) proplanta
Ziel war es, Bewusstsein für die Notwendigkeit des Erhalts der Böden als Grundlage unserer Lebensmittelversorgung zu schaffen.

Bei der Zubetonierung unserer Böden sind wir in Österreich Europameister im negativen Sinn



„Es ist eine Entwicklung, die nicht so unmittelbar wahrgenommen wird: Täglich werden in Österreich rund 20 Hektar (entspricht der Fläche von 30 Fußballfeldern) wertvolle Wiesen und Äcker für Straßen, Siedlungen, Shopping-Center oder Industriehallen verbaut. Damit hält Österreich bei der Verbauung und Zerstörung der fruchtbaren Böden einen Negativrekord in Europa“, fasst Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, die bedenkliche Entwicklung zusammen.

Das beweisen nachfolgende Zahlen: Während in Österreich jährlich 0,5 Prozent der Agrarflächen verbaut werden, sind es im Nachbarland Deutschland – wo es eine strukturiertere Raumordnung gibt – nur 0,25 Prozent. Österreich ist zudem Spitzenreiter beim Verkehrsnetz mit über 15 m Straßenlänge pro Kopf, während beispielsweise Deutschland nur auf 7,9 m pro Kopf kommt.

Außerdem hat Österreich mit 1,80 m² die höchste Supermarktfläche pro Kopf zur Verfügung, in Italien oder Frankreich ist es zum Beispiel nur 1 m². Auf der anderen Seite gibt es in Österreich laut Umweltbundesamt 13.000 ha (= 130 Mio. m²) leerstehende Industriehallen, das entspricht der Fläche der Stadt Graz. Bei Berücksichtigung aller leerstehenden Wohn- und Geschäftsimmobilien sind es rund 50.000 ha (= 500 Mio. m²).

Eine Revitalisierung von Brachflächen anstelle von Neubauten würde – ebenso wie die Wiederbelebung von Ortskernen oder das vermehrte Bauen in die Höhe bzw. Tiefe – die Verbauung verlangsamen und damit die weitere Zerstörung unserer Umwelt hintanhalten.

Nicht die Zukunft der Kinder verbauen – Böden verdienen mehr Respekt



„Der Boden ist die einzige Ressource, mit der Lebensmittel produziert werden können und deshalb ist sein Schutz für die Ernährung der steigenden (Welt-) Bevölkerung unverzichtbar. Verbauen wir nicht die Zukunft unserer Kinder! Österreich soll auch in Zukunft ein Land der Äcker und nicht ein Land der leeren Industriehallen, Straßen und Einkaufszentren sein. Böden sind unsere Lebensgrundlage. Böden sind Kulturgüter ersten Ranges, sie sind schützenswert und verdienen daher wieder mehr Respekt“, appelliert Weinberger an die Verantwortlichen für die Raumordnung.

Bewusstseinsbildung: Zahlreiche Veranstaltungen und Plattform auf Facebook



Um die breite Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren hat die Österreichische Hagelversicherung gemeinsam mit namhaften Meinungsbildnern aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Kunst & Kultur, Sport und Fernsehen unterschiedliche Veranstaltungen initiiert. In Vorträgen, Pressekonferenzen, Diskussionsrunden und Foren, bis hin zum 1. Nachhaltigkeitsfrühstück, wurde auf die Problematik des Bodenverbrauchs aufmerksam gemacht.

Die Facebook-Initiative der Österreichischen Hagelversicherung "Schützen wir unsere Böden" setzt sich für den nachhaltigen Bodenschutz und gegen die zunehmende Bodenverbauung ein. Beteiligen auch Sie sich und unterstützen die Initiative mit einem „Gefällt mir“ auf facebook.com/boedenschuetzen/
Österreichische-Hagelversicherung
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