Seit Tagen belagern sie scharenweise die von anhaltender Dürre geplagten Felder in der Po-Ebene, in der Lombardei und im Piemont. Alarm schlug am 28. Juli der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. Die Invasion ist laut Experten der grossen Hitze zuzuschreiben, die in Italien herrscht. Die hohen Temperaturen verwandeln viele Felder in trockenes Gestrüpp. Das habe für die
Heuschrecken günstige Voraussetzungen zum Eierlegen geschaffen.
Um sich zu verteidigen, haben die Bauern in der Region Piemont begonnen, eine "biologische Waffe" einzusetzen. Perlhühner, die leidenschaftlich gerne Heuschrecken verzehren, werden auf den Feldern ausgelassen. "Wo die Perlhühner eingesetzt werden, ist die Zahl der Heuschrecken deutlich gesunken, und das nicht nur im Raum um die Landwirtschaftsunternehmen", so die Experten. Drei oder vier Perlhühner können einen Hektar Land von Heuschrecken befreien.
In Afrika haben sich die Heuschrecken in diesem Jahr so stark vermehrt, dass sie zu einer ernsten Bedrohung für die Landwirtschaft geworden sind. Wissenschafter erklärten, die Insekten seien vermutlich von starken Winden über der
Sahara hinweggeweht und nach Italien gebracht worden. (LID)