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08.07.2017 | 08:26 | Unkrautbekämpfung 
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Jakobskreuzkraut biologisch bekämpfen

Süsel - Mit Schmetterlings-Raupen wollen Wissenschaftler das Jakobskreuzkraut (JKK) bekämpfen.

Jakobskreuzkraut biologisch bekämpfen
Seit den 90er Jahren prägt das Jakobskreuzkraut im Juli mit seinen leuchtend gelben Blüten brach liegende Flächen und extensiv genutzte Weiden. Landwirte und Imker empören sich über das giftige Kraut. Eine biologische Bekämpfung durch den Blutbär ist erfolgsversprechend. (c) proplanta
Die nur wenige Zentimeter großen, orange-schwarz geringelten Raupen des Blutbären-Schmetterlings (Tyria jacobaea) fressen ausschließlich die gelb blühende Wildpflanze, sagte Thomas Voigt von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Im Rahmen des Projektes «Regulierung von Massen-Vorkommen des Jakobs-Kreuzkrautes durch natürliche Antagonisten» werden insgesamt 2.750 Raupen im ganzen Land an zehn verschiedenen Standorten ausgesetzt. 5.00 davon kommen am Freitag nahe Süsel auf eine Fläche der Stiftung Naturschutz. Das Projekt soll den Fraß-Erfolg der Raupen messen.

Das Jakobskreuzkraut ist giftig und kann, wenn es in größeren Mengen gefressen wird, auch zum Tod führen, sagte Thomas Voigt: Weidetiere fressen die Pflanze jedoch kaum, da sie abscheulich bitter schmeckt. So gehören bei der Stiftung Naturschutz potenzielle Vergiftungsfälle durch Jakobs-Kreuzkraut bis heute zu den absoluten Ausnahmefällen.

Problematisch für das Vieh ist nur, wenn Jakobskreuzkraut getrocknet im Heu oder der Silage untergemischt ist: Weil beim Trocknen der bittere Geschmack verloren geht, nicht jedoch die Giftigkeit, erklärte Voigt.

Das Kraut ist nicht aus fernen Ländern eingeschleppt, sondern eine alte, heimische Pflanze. In historischen Aufzeichnungen ist zu finden, dass der Bestand immer wieder fast völlig zusammenbricht, bevor es Jahrzehnte später erneut zu einer Massenverbreitung kommt. In Schleswig-Holstein begann in den 1990er Jahren eine extreme Verbreitung des Jakobskreuzkraut. Die Gründe sind unbekannt.

Vielleicht will die Pflanze mit seiner zeitlich weit gespannten Häufigkeitsamplitude seinen Fressfeinden ein Schnippchen schlagen, heißt es auf der Homepage des NABU: «So war der Blutbär, ein Schmetterling, dessen Raupen Jakobskreuzkrautbestände massiv schädigen können, infolge des jahrzehntelangen weitgehenden Fehlens seiner Nahrungspflanze fast ausgestorben.»
dpa/lno
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Kommentare 
Schafzüchter schrieb am 09.12.2017 16:18 Uhrzustimmen(28) widersprechen(15)
Dieses Kraut wächst überall, auch im Sumpfland und anderen Feuchtgebieten.
cource schrieb am 08.07.2017 08:34 Uhrzustimmen(44) widersprechen(53)
ja genau, verballert ruhig die naturschutz-/steuergelder für fragwürdige projekte anstatt das feuchtgrünland zu schützen - dort wächst das jakobskraut nämlich nicht -- versucht man die von der landwirtschaft trockengelegten urstromtäler und niederungen und ihre heutige steppenvegetation als die ursprüngliche vegetation zu verkaufen---korumpierter NABU
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