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23.02.2021 | 01:04 | UN-Umweltkonferenz 

Kann Schutz von Artenvielfalt das Pandemie-Risiko verringern?

Berlin/Nairobi - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dringt mit Blick auf die Prävention künftiger Pandemien darauf, den Schutz von Ökosystemen ins Zentrum globaler Politik zu rücken.

Biodiversität
Schulze: Schutz von Artenvielfalt verringert Pandemie-Risiko. (c) proplanta
«Wir können nur dann gesund sein, wenn auch die Tiere und die Umwelt insgesamt gesund sind», sagte Schulze am Montag im Rahmen der zweitägigen UN-Umweltkonferenz UNEA, die in diesem Jahr pandemiebedingt erstmals online stattfindet.

Es sei wichtig, mit Investitionen die «sozial-ökologische Transformation» zu beschleunigen, statt die bisherigen Strukturen zu zementieren, sagte sie. Um den Neustart nach der Pandemie zu schaffen, müssten auch ärmere Staaten genug Unterstützung erhalten.

«Mir ist sehr bewusst, dass nicht alle Staaten über den notwendigen fiskalischen Spielraum verfügen, um eigene entsprechende staatliche Konjunkturprogramme aufzulegen», sagte Schulze.

Das Bundesumweltministerium hatte bereits im vergangenen Jahr das Maßnahmenpaket «Corona-Response-Package» aufgelegt, um Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Bewältigung der Pandemiefolgen zu unterstützen. 68 Millionen Euro steuert das Ministerium bei, um etwa Naturschutzgebiete in 25 Ländern, darunter afrikanische und lateinamerikanische Staaten, zu fördern. Darüber hinaus kündigte Schulze an, sich für «ehrgeizige Beschlüsse» auf der Weltbiodiversitätskonferenz im Oktober einsetzen zu wollen. 

Nach dem aktuellen Plan wollen die Vertragsstaaten des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) im chinesischen Kunming zu ihrer fünfzehnten Konferenz zusammenkommen. Auch dort soll es darum gehen, wie die Staatengemeinschaft über den Schutz biologischer Vielfalt künftig das Risiko von Pandemien senken kann.

Die Pandemie sei eng mit den drei Krisen des Klimas, der Biodiversität und der Verschmutzung des Planeten verbunden, sagte die Chefin des UN-Umweltprogramms (Unep), Inger Andersen, bei der UNEA-Konferenz. «Wir müssen anerkennen, dass die Situation schlimmer wird.» Allerdings sei dies wegen der Pandemie eine Zeit des Umbruchs und in Zeiten des Umbruchs «übertrifft sich die Menschheit selbst».

Die Konferenz findet alle zwei Jahre statt, normalerweise in Kenias Hauptstadt Nairobi, dem Sitz vom Unep. Wegen der Pandemie wurde die Konferenz dieses Mal zweigeteilt. Beim ersten Teil des Treffens am Montag und Dienstag werden die Mitgliedsstaaten voraussichtlich die Unep-Strategie bis 2025 verabschiedet. Das zweite Treffen, das als Präsenz-Veranstaltung für Februar 2022 angesetzt ist, gilt als das bedeutendere. Dort soll es auch Resolutionen, etwa zum Kampf gegen Plastikmüll, geben.
dpa
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