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22.06.2012 | 12:23 | Schwere Unwetter 

Ziegelregen löst in Österreich Katastrophenalarm aus

Gondelsheim/Koblenz/Darmstadt/Wien - Schwere Unwetter haben in der Nacht zu Freitag örtlich Schäden in Millionenhöhe verursacht.

Unwetter-21-6-2012
(c) proplanta
Im baden-württembergischen Gondelsheim bei Karlsruhe gingen nach einem heftigen Gewitter mehrere Lagerhallen in Flammen auf. Tierfutter eines Futtermittelherstellers fing tonnenweise Feuer. Die Löscharbeiten der 200 Rettungskräfte dauerten bis zum Freitagvormittag an. Dabei entstand ein Schaden von 2,5 Millionen Euro. Am Freitagmittag bestätigte die Polizei den Verdacht, dass ein Blitz das Feuer ausgelöst hatte.

In Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz riss eine Windhose Dachziegel von den Häusern. Insgesamt drei Autos wurden beschädigt. Den Schaden beziffert die Polizei auf rund 100.000 Euro. In Koblenz und Weserburg stürzten Bäume auf Bundes- und Landstraßen, zu schweren Verkehrsunfällen kam es aber nicht.

Am Bodensee hinterließ das Unwetter zerstörte Marktbuden und umgestürzte Bäume. An der Uferpromenade in Friedrichshafen verwüstete eine Windhose mehrere Verkaufshäuschen des Internationalen Stadtfestes. In Ellwangen wurde eine Frau leicht verletzt, als eine Sturmböe vor dem Gewitter einen Sonnenschirm umwarf. In mehreren Städten liefen die Abwassersysteme wegen der großen Regenmassen über.

In Radolfzell (Kreis Konstanz) stürzte wegen des Sturms ein Baum um. In Ellwangen (Ostalbkreis) wurde eine Frau leicht verletzt, als eine Sturmböe vor dem Gewitter einen Sonnenschirm zu Fall brachte. In mehreren Städten, unter anderem in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) konnten die Abwassersysteme die Regenmassen nicht fassen, so dass Straßen geflutet wurden.

In Darmstadt löste ein Blitz am Donnerstagabend, nachdem er in ein Wohnhaus eingeschlagen hat, eine Kettenreaktion aus. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte der Blitz den mit Ziegelsteinen gemauerten Schornstein des Mehrfamilienhauses getroffen und teilweise zum Einsturz gebracht. Umherfliegende Trümmer trafen daraufhin elf Fahrzeuge in einem Umkreis von rund 30 Metern. Zudem sorgte der Einschlag im ganzen Haus für Stromausfall. Die Polizei schätzt allein den Schaden an den Autos auf insgesamt rund 20.000 Euro. Den Schaden am Gebäude konnte sie zunächst nicht beziffern.

Besonders wurde Österreich von den Unwetter getroffen. Dort kam es zu Überschwemmungen und Murenabgängen. In der Steiermark wurde Katastrophenalarm ausgerufen, ganze Ortsteile wurden evakuiert. Die Wassermassen rissen Autos mit sich, Stromleitungen waren unterbrochen.

Auf die Tauernautobahn A 10 in Salzburg ging bei Pongau eine riesige Schlammlawine nieder. Die Fahrbahn wurde auf einer Länge von etwa 200 m anderthalb Meter hoch verschüttet und war auch Freitag früh noch in beiden Richtungen gesperrt. Ein Auto wurde von der Mure erfasst und an die Leitplanke gedrückt. Der Fahrer wurde schwer verletzt, die Beifahrerin konnte sich in Sicherheit bringen.

Am stärksten war die Region um die Stadt Trieben in der Obersteiermark betroffen. Dort wurden Überschwemmungen und Dammbrüche befürchtet. Mehr als 300 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und verbrachten die Nacht in einem Freizeitzentrum.

In Bulgarien gab es statt Unwettern Hitzealarm. Am Freitag kletterten die Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius. So heiß war es dort seit Jahresbeginn nicht mehr. Die Behörden riefen die dritthöchste Alarmstufe Gelb aus, berichtete das Staatsradio in Sofia. Die Stadtgemeinde gab dort kostenlos Mineralwasser aus. Lastwagen durften nicht mehr fahren, damit sie die von der Hitze aufgeweichten Fahrbahnen nicht beschädigen. (dpa)
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