Wie das zuständige Landesamt am Donnerstag in Rostock berichtete, hatten die ersten Untersuchungen einer lebenden Larve ergeben, dass es sich um ein heimisches Insekt, den Schadschmettering «Blausieb» oder auch Kastanienbohrer, handelt. Das Fraßbild des Blausiebs ähnele dem des ALB. Das Blausieb bevorzuge aber geringere Baumhöhen zur Eiablage, was bei vorliegendem Fund nicht der Fall war. Die weiteren Untersuchungen würden nun eher in Richtung eines ALB-Ausschlusses geführt. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.
Bei Baumpflegearbeiten waren vergangene Woche in einer Birke verdächtige Ausbohrlöcher bemerkt worden. Experten stuften diese als verdächtig für einen ALB-Befall. Der
Käfer besiedelt gesunde Bäume und bringt sie rasch zum Absterben. Zu seinen Wirtspflanzen zählen alle Laubbaumarten, einschließlich Obstgehölze. Er habe das Potential, bei massenhaftem Auftreten Parks und
Wälder zu vernichten, hieß es aus dem Agrarministerium. Bei einem bestätigten Befall müssten in einem Umkreis von 100 Meter alle Laubbäume gefällt werden. In einer Zwei-Kilometer-Zone schließe sich ein mehrjähriges Monitoring an.