Der Antrag richtet sich gegen einen entsprechenden Bescheid der Behörde. Sie hatte dem Kasseler Bergbaukonzern K+S im Dezember die Einleitung salzhaltiger Abwässer in die Werra bis Ende 2027 genehmigt. Das Gericht bestätigte am Dienstag den Eingang der Klage.
Ziel des Antrags sei die Durchsetzung des geltenden Wasserrechts, teilte der
BUND Hessen mit. Dieses verlange, dass die Flüsse in der Europäischen Union bis Ende 2027 in einen guten ökologischen und chemischen Zustand versetzt werden. Die Genehmigung führe jedoch geradewegs in den Rechtsverstoß.
«Die hemmungslose Pökelei muss aufhören», forderte Jörg Nitsch, Vorsitzender des Naturschutzverbands, laut Mitteilung. Keinem anderen Fluss werde so viel Salz zugemutet wie dem Flusssystem von Werra und Weser. «Die Folge ist eine ökologische Katastrophe. Nirgendwo sonst ist der Anteil kranker und schwer geschädigter Fische so hoch wie unterhalb der Salzeinleitungen durch K+S.»
Für K+S hat die Genehmigung, die für die hessisch-thüringischen Werke Werra und Neuhof Ellers gilt, erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Produktion im Kalirevier hängt an der Entsorgung von Abwasser.
Dabei ist die Werra, die in die Weser mündet, ein wichtiger Weg. Die Einleitung wird von Umweltschützern wegen gravierender Folgen für Ökosysteme und Trinkwasser kritisiert.
Das Regierungspräsidium Kassel teilte mit, die Klage des BUND sei ihm bislang nur wegen der aktuellen Pressemitteilung des Umweltschutzverbandes bekannt. «Angesichts des anstehenden gerichtlichen Verfahrens werden wir uns hierzu nicht weiter äußern.»