Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.03.2008 | 14:32 | Klimaschutz 

Klimadiskussion in Japan - Blair will «Revolution» beim Umweltschutz

Tokio - Der frühere britische Premierminister Tony Blair hat zu einer «Revolution» beim Klimaschutz aufgerufen.

Klimadiskussion
(c) proplanta
Die Welt habe den «kritischen Moment» zur Entscheidung erreicht, sagte Blair laut Medienberichten bei einer zweitägigen Konferenz von 20 Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch der Welt am Wochenende in Japan. Trotz weiterbestehender Differenzen waren sich reiche und aufstrebende Länder am Sonntag zum Abschluss der nicht öffentlichen Beratungen darin einig, dass der Klimawandel dringend angegangen werden muss.

Blair forderte die internationale Gemeinschaft auf, gemeinsam gegen die Erderwärmung vorzugehen und ein neues bindendes globales Ziel zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen zu setzen. Die Konferenz in Tokios Nachbarstadt Chiba diente als vorbereitende Diskussion für den G8-Gipfel im Juli in Japan, bei dem der Klimaschutz ein Top-Thema wird. Dabei geht es um ein Nachfolgeabkommen zum Klimaschutz- Protokoll von Kyoto, das 2012 ausläuft. Der G8-Gipfel werde ein «Schicksalstag» für den Klimawandel sein, sagte Blair laut der Nachrichtenagentur Kyodo.

Nach Ansicht des britischen Ex-Premiers sollten alle Staaten zur Senkung der globalen CO2-Emissionen um 50 Prozent bis 2050 verpflichtet werden, einschließlich der beiden Hauptverschmutzer USA und China. Eine Gruppe von Experten werde unter seiner politischen Führung im Juni einen Zwischenbericht über ihre Beratungen für ein internationales Rahmenwerk zum Klimaschutz vorlegen, kündigte Blair an. Das Ergebnis der Beratungen der Experten solle in den Verhandlungsprozess der G8-Länder und Vereinten Nationen einfließen.

Es gehe ihm darum, wie eine globale Vereinbarung aussehen könnte, sagte der Ex-Premier bei der letzten Beratungsrunde im Rahmen des «Gleneagles»-Dialogs, der auf den G8-Gipfel in Gleneagles in Schottland 2005 zurückgeht. Nach japanischen Medienberichten plant die Regierung in Tokio beim G8-Gipfel in der nordjapanischen Provinz Hokkaido vorzuschlagen, den Dialog unter den 20 größten CO2- Emittenten fortzusetzen. Japan warb für seinen Vorschlag, das CO2- Reduktionspotenzial von Sektor zu Sektor wie der Stromerzeuger- oder Stahlindustrie auf der Basis der Energieeffizienz zu berechnen.

Japan wies zudem auf die Bedeutung der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien zur Energieeinsparung hin. Auch die Frage einer Finanzierung für Entwicklungsländer beim Klimaschutz stand auf der Agenda in Chiba. Blairs Expertengruppe will auch über die Effizienz eines Emissionshandels-Systems sowie realistische und faire Verpflichtungen für Entwicklungsländer beraten. Die Arbeit der Expertengruppe ersetze nicht den formalen internationalen Verhandlungsmechanismus, könne aber informieren, wurde Blair zitiert.

Am «Gleneagles»-Dialog sind neben den G8-Staaten auch große Schwellenländer wie Indien, China und Brasilien beteiligt. Auf all diese Länder entfallen rund 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken