Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.01.2013 | 15:20 | Naturkatastrophen 

Wie die Klimafolgen Nordrhein-Westfalen verändern

Düsseldorf - Anfang des Jahres hat mit der Munich RE (Münchener Rückversicherung) einer der größten Versicherungskonzerne der Welt seinen jährlichen "Naturkatastrophen-Report" vorgelegt.

Hochwasser
(c) proplanta

Weltweit verursachten Naturkatastrophen 2012 demnach einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von rund 160 Milliarden US-Dollar, vor allem durch Wetterextreme.

Die globale Erwärmung forciert diese Wetterextreme und so kommen die Wissenschaftler der Munich Re auch zu dem Schluss, dass der durch Menschen verursachte und forcierte Klimawandel dafür verantwortlich gemacht werden muss und folgt damit den Warnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, der im Mai 2011 einen alarmierenden Bericht über die "Herausforderung Klimawandel" veröffentlicht hat.

Der Klimawandel wird in Zukunft auch in NRW zu mehr Wetterextremen führen und sich damit auf die Lebensgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirken. Schon jetzt sind die Klimafolgen festzustellen. In einem Fachbericht hat das Landesumweltamt(LANUV) die wichtigsten Veränderungen der letzten Jahrzehnte im größten Bundesland zusammengefasst:

  • Vegetationszeit
    Seit 1951 hat sich landesweit der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert. Zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage.

  • Jahresverläufe
    Für NRW ist festzustellen, dass sich der Beginn von Frühjahr, Sommer und Herbst im Vergleich zur Klima-Normalperiode im Jahresverlauf inzwischen deutlich nach vorne verschiebt. Während sich die Länge von Frühling und Sommer kaum ändert, nimmt die Länge des Herbstes um ca. 17 Tage besonders stark zu, die Länge des Winters um ca. 21 Tage ab.

  • Niederschläge
    Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in den Winter.

  • Zunahme von Starkregentagen
    Zunahme der Tendenz von Starkregentagen mit mehr als 20 Millimeter Niederschlag pro Tag.

  • Bodenerosionen
    Bodenerosionen durch Wasser verursachen in Nordrhein-Westfalen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, an baulichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen.

  • Gewässertemperatur
    Seit 1978 hat die mittlere Wassertemperatur des Rheins (Station Kleve-Bimmen) um etwa 1,2 Grad zugenommen.

Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen die verschiedenen Landschaften Nordrhein-Westfalens teilweise recht unterschiedlich zu spüren - jeweils abhängig von den individuellen ökonomischen und naturräumlichen Rahmenbedingungen: Weniger Schneetage für die Skifahrer etwa im bergigen Sauerland, im Münsterland steigt die Gefahr von Waldbränden und in der Eifel ist wegen der längeren Wärme- und Trockenphasen mit einer abnehmenden Grundwasserneubildung zu rechnen und in der Niederrheinischen Bucht gehen die Erträge in der Landwirtschaft im Zeitraum zwischen 2015 und 2030 voraussichtlich zurück. (PD)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Kaltes Wetter schadet Stechmücken nicht

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken