Das schreibt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in seinem „Emissions Gap Report 2022“, der am vorigen Donnerstag (27.10.) veröffentlicht wurde. Demnach reichen die im Jahr 2021 in den Ländern bereits umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen lediglich dafür aus, die Erwärmung auf 2,8°C zu begrenzen. Würden auch sämtliche bisher angekündigte Maßnahmen umgesetzt, käme man immer noch auf eine Erhöhung der Temperatur um 2,4°C; das sind allerdings 0,2°C weniger als im Berichtsjahr 2020.
Wie die Autoren betonen, währten die Emissionseffekte der Corona-Pandemie nur kurz. Nach einer „Delle“ im Jahr 2020 zeigten die vorläufigen Daten für 2021 für die Gesamtemissionen einen neuen Rekordstand von 52,8 Mrd. t CO₂-Äquivalenten, was gegenüber 2019 einem Plus von 0,26 Mrd. t CO2-Äquivalenten entspreche. Mit Ausnahme des Flugverkehrs habe sich dieser Rebound-Effekt quer durch fast alle Sektoren gezeigt. Großen Handlungsbedarf sieht das UNEP unter anderem im Bereich der
Ernährung, wozu beispielsweise auch die Abholzung zur Gewinnung von
Anbauflächen gehört.
Auf den Gesamtbereich entfielen gegenwärtig ein Drittel der globalen Klimagasemissionen. Reduktionen könnten durch die Bekämpfung der Abholzung sowie einen geringeren
Fleischkonsum, veränderte Anbaumethoden in der Reisproduktion und einen geringeren Düngemitteleinsatz erzielt werden.
Regional gibt es dem Bericht zufolge deutliche Unterschiede bei den Treibhausgasemissionen. So habe der weltweit größte Treibhausgas-Emittent China im vorigen Kalenderjahr 5,9%mehr
Treibhausgase emittiert als 2019. Auch Indien, Russland, Brasilien und Indonesien hätten klar im Plus gelegen, während die Emissionen in den USA um 6,7 % und in der Europäischen Union um 4,0 % gegenüber dem Niveau von 2019 zurückgegangen seien. Außerdem gebe es auch innerhalb von Ländern großes Gefälle. Das nach
Konsum reichste Hundertstel der
Weltbevölkerung trage zur Klimakrise derzeit nämlich 17 % der
Treibhausgasemissionen bei, die gesamte ärmere Hälfte der Welt lediglich 12 %. (www.unep.org)