Sollte es weitere Verzögerungen geben, bis umfassende Maßnahmen zur CO 2-Reduktion in die Wege geleitet würden, sei das Pariser Klimaziel nur noch erreichbar, wenn CO 2 aus der Atmosphäre herausgefiltert werde.
Zur Prognose des Temperaturanstiegs in Deutschland zog Dr. Cathleen Frühauf vom DeutschenWetterdienst (DWD) Auswertungen des Klimaprojektionsensembles heran, in dem eine Vielzahl von Prognosen eingearbeitet ist. Unter Annahme eines strengen Klimaschutzszenarios sei von 2021 bis 2050 von einem Anstieg der Durchschnittstemperatur um 1,0° Celsius auszugehen und bis 2100 von einem Plus von 1,2° Celsius. Unter Annahme eines „Weiterwie-bisher“-Szenarios belaufe sich der Anstieg auf 1,3° Celsius beziehungsweise 3,7° Celsius.
Seit 1881 ist der Wetterforscherin zufolge ein ungebrochener Trend bei der Klimaerwärmung in Deutschland festzustellen; bis heute sei es bereits zu einer Steigerung der Durchschnittstemperatur um 1,5° Celsius gekommen.
Spätfrostgefahr nimmt zuAuch wenn die Temperaturen im Durchschnitt stiegen und die Frostgefahr im Winter im Mittel abnehme, ist laut Frühauf Vorsicht geboten beim Anbau weniger frostfester Kulturen. Festzustellen sei nämlich ebenfalls eine größere Variabilität der Wetterverhältnisse von Jahr zu Jahr mit steigenden Extremen. Kalte Ausnahmewinter ließen sich keineswegs ausschließen. Zudem nehme die Gefahr von Spätfrost zu.
Durch die höheren Temperaturen würden indes die einzelnen
phänologischen Phasen schneller durchlaufen. Die Vegetation beginne wesentlich früher; ebenso verschiebe sich die Ernte aufgrund der beschleunigten Entwicklung nach vorne. Im Vergleich der Zeitspannen 1961 bis 1990 und 1991 bis 2017 haben sich der phänologische Winter nach Angaben des DWD von 120 auf 103 Tage und der Sommer um einen auf 89 Tage verkürzt, der Frühling sich dagegen um fünf auf 101 Tage und der Herbst um 13 auf 72 Tage verlängert.