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30.09.2011 | 16:12 | Wetterkapriolen 

Klimawandel trifft auch Rheinland-Pfalz

Neustadt/Mainz - Steigende Temperaturen und mehr Wetterkapriolen: Der Klimawandel wird sich auch in Rheinland-Pfalz zunehmend bemerkbar machen, wie Wissenschaftler im Auftrag der Landesregierung herausgefunden haben.

Klimawandel
Besonders betroffen werden demnach Land- und Forstwirte sowie Winzer sein, die sich deshalb am besten schon heute auf die Veränderungen einstellen, sagte die für Klimaschutz zuständige Ministerin Eveline Lemke (Grüne) am Donnerstag auf einer Expertentagung im Hambacher Schloss.

Mehr als drei Jahre lang haben die Wissenschaftler untersucht, wie sich der Klimawandel bis zum Jahr 2100 auf das Land auswirken wird. Die Ergebnisse diskutierten rund 200 Fachleute bei der Tagung am Donnerstag. Die Ministerin betonte bei dem Treffen laut einer Mitteilung ihres Ministeriums: «Wir müssen vielfach neu planen. Ziel ist es, die Klimaveränderungen einschätzen, Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und Gegenmaßnahmen treffen zu können.»

Die Wissenschaftler sagen für Rheinland-Pfalz wärmere Sommer (plus 1,3 Grad) und wärmere Winter (plus 0,95 Grad) voraus. Trockenperioden nehmen demnach zu, besonders in den Flusstälern. Gleichzeitig werden extreme Wetterlagen häufiger, wie etwa sehr starke Regenfälle. Vor allem in der Eifel und den Moselgebieten müssen sich Landwirte schon in der nahen Zukunft - bis zum Jahr 2050 - darauf einstellen.

Da starke Regenfälle Ackerboden wegschwemmen, wird eine schonende Bewirtschaftung immer wichtiger. Da es gleichzeitig trockener wird, müssen sich die Bauern mehr um Bewässerung und Verdunstungsschutz kümmern. Auf den Weinbergen setzen sich wärme-liebende Sorten immer mehr durch, für den Riesling sieht es der Untersuchung zufolge eher schlecht aus. Neue Insekten und Schädlinge werden einwandern, wie schon vor einigen Jahren die Gottesanbeterin.

Lemke kündigte weitere Untersuchungen an. Das nun abgeschlossene Projekt war vom «Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen», das bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft angesiedelt ist, und vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung koordiniert worden. Es kostete laut dem Ministerium 1,8 Millionen Euro. (dpa/lrs)
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