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01.02.2013 | 18:34 | Unterwasser-Riesen 

Korallen wachsen zu langsam

Washington / Exeter - Korallenriffe in der Karibik bauen im Schnitt nur noch halb so viel Kalk auf wie vor rund 7.000 Jahren.

Korallenriff
(c) proplanta
Dadurch steigt die Gefahr, dass sie mit einem steigenden Wasserspiegel nicht mehr mithalten können. Die komplexen Ökosysteme könnten verschwinden, warnen britische Forscher im Fachjournal «Nature Communications». Korallen bauen ihr Skelett, indem sie Kalk produzieren. Sie bauen so zusammen mit einigen anderen Lebewesen riesige Riffe auf.

Chris Perry von der Universität Exeter (Großbritannien) und seine Kollegen haben den Kalkaufbau in 19 Riffen vor den Bahamas, Belize, Bonaire und den Caiman-Inseln bestimmt. Dabei fanden sie heraus, dass nur fünf Prozent der Korallenriffe deutlich wuchsen - und zwar mehr als fünf Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr. Bei 26 Prozent lag dieses Wachstum unter einem Kilogramm, und 21 Prozent der Riffe verloren sogar Kalk.

Um mindestens die Hälfte ist damit die Kalkproduktion der Riffe im Vergleich zu früheren Langzeitwerten gesunken. Im flachen Meer ging sie um 60 bis 70 Prozent zurück, in tiefen Regionen lag der Rückgang etwa bei einem Viertel.

Diese Entwicklung habe etwas mit dem sinkenden Anteil lebender Korallen an der Oberfläche eines Riffs zu tun, folgerten die Wissenschaftler. Er dürfe nicht weniger als rund zehn Prozent betragen. Hinzu komme eine Verschiebung innerhalb der Lebensgemeinschaften hin zu nicht kalk aufbauenden Arten.

Die Forscher nehmen außerdem an, dass das sogenannte Bleichen der Korallen eine Rolle spielen könnte. Dabei verlieren die Korallen oft wegen höherer Wassertemperaturen ihre symbiotischen Algen und sterben. Ein weiterer Grund könne die Versauerung der Meere durch das Treibhausgas Kohlendioxid sein, die schädlich für den Kalk ist. Beides sei allerdings bislang nicht bestätigt worden.

Die Zukunft sieht nach Forscherangaben düster aus: Bei einer ständigen Erosion im Meerwasser könnten mit der Zeit die stützenden Strukturen der Riffe angegriffen werden und zusammenbrechen. Außerdem sind die Riffe nach Angaben der Forscher nicht in der Lage, sich durch Wachstum einem erwarteten Anstieg des Meeresspiegels anzupassen. (dpa)
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