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27.08.2014 | 15:48 | Fischfressende Vögel 
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Kormorane zur Jagd freigegeben

Magdeburg - Die Landesregierung hat die Jagd auf den unter Naturschutz stehenden Kormoran freigegeben.

Kormoran
(c) proplanta
Damit reagiert das Land auf eine starke Ausbreitung der Kormorane, während der Fischreichtum in den Gewässern wegen der fischfressenden Vögel teils deutlich gesunken ist, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Die neue Verordnung sieht vor, dass Kormorane von Mitte August bis Mitte März im Abstand von bis zu 300 Metern an Gewässern gejagt werden dürfen. Jäger sprechen dabei von einer sogenannten Vergrämung. Auch darf das Entstehen neuer Brutkolonien verhindert werden.

Die bisher praktizierte Erlaubnis für den Abschuss von Kormoranen im Einzelfall habe sich nicht bewährt. Auch in Zukunft würden die Tiere über ausreichend Lebens- und Rückzugsräume verfügen. «Keineswegs wird mit der Verordnung eine systematische Verfolgung von Kormoranen verbunden sein», erklärte Umweltstaatssekretärin Anne-Marie Keding (CDU).

Kormorane fressen täglich 300 bis 500 Gramm Fisch, wie es in der Mitteilung weiter hieß. In kleinen und flachen Gewässern könne sich der Fischbestand dadurch in kurzer Zeit um bis zu 90 Prozent reduzieren. Das könne zu einem Problem für den Naturschutz und für die Fischerei werden.

Der Naturschutzverband Nabu hatte die Verordnung kritisiert. Die bisherigen Ausnahmegenehmigungen reichten aus. 2007 bis 2009 seien 95 geschossene Kormorane untersucht worden, dabei seien 337 Fische entdeckt worden - dabei allerdings keine Arten, die für die Fischerei relevant seien. (dpa/sa)
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Kommentare 
HessFischPress schrieb am 02.09.2014 14:14 Uhrzustimmen(62) widersprechen(72)
Die Jagdfreigabe ist aus naturschutzfachlicher Sicht eine richtige Entscheidung. Damit wird der Bestand des Kormorans entsprechend seiner Lebensraumansprüche auf lange Sicht gesichert und die Fischfauna, da wo besonders gefährdet, kann sich wieder entwickeln. Die Bemerkung des NABU, dass keine für die Fischerei relevanten Arten betroffen sind, zeigt die Inkompetenz in Sachen Gewässserökologie. Alle Fischarten sind Bausteine im Ökosystem Wasser ohne deren Vorkommen, (teilweise durch Besatzmaßnahmen - Bitterling, Schlammpeitzger, Karausche, Hasel, Schneider usw.) eine natürliche Nutzung der Fischbestände nicht möglich wäre.
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