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23.03.2017 | 10:09 | Amphibienwanderung 

Kröten auf großer Wanderschaft

Stendal / Buch - Milde Temperaturen lassen derzeit überall in Deutschland die Kröten wandern.

Amphibien auf Wanderung
Kein Weg scheint ihnen zu weit oder zu gefährlich: Kröten, Frösche und Molche kehren zur Paarung in die Gewässer ihrer Geburt zurück. Naturschützer mühen sich, die Tiere heil über Straßen kommen zu lassen. (c) proplanta
«Je nach Region sind jede Nacht bis zu 10.000 Amphibien unterwegs», sagte der Artenschutzexperte des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), Magnus Wessel. «Sobald es warm wird, laufen sie los.» Etwa acht Grad seien dafür bereits ausreichend. Anfang April erreiche die Krötenwanderung dann ihren Höhepunkt.

Kröten, Frösche, Molche und andere Amphibien zieht es zur Paarung zurück in das Gewässer ihrer Geburt. Dort wollen sie ihre Eier ablegen. Nach Angaben von Wessel wandern junge, unerfahrene Männchen als erste los. «Ältere Weibchen warten dagegen häufig noch ab, ob es noch einmal kalt wird.» Wie viele Tiere insgesamt auf Wanderschaft gehen, lasse sich nur schätzen. Deutschlandweit dürften es Millionen sein.

Zu den ersten Arten, die sich auf den Weg machen, zählen Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche. «Später verbreitert sich das Artenspektrum», sagte der Chef des Nabu-Kreisverbands Stendal in Sachsen-Anhalt, Peter Neuhäuser. Dann könne man auch seltenere Arten wie Kammmolche oder Rotbauchunken beobachten.

Häufig jedoch zerschneiden Straßen die Lebensräume der Amphibien und erschweren die Rückkehr zum Heimatgewässer. Bei den Naturschutzverbänden kümmern sich deshalb viele Freiwillige darum, dass die Tiere bei ihrer Wanderung nicht unter die Räder kommen. «Wir haben schon vor vier Wochen Zäune an vielen Landstraßen aufgestellt», sagte Neuhäuser. Jeden Morgen sammelten die Freiwilligen entlang der Zäune mehrere Hundert Kröten ein, um sie über die Straße zu tragen.

An manchen Straßen helfen auch sogenannte Krötentunnel. Ein Zaun leitet die Amphibien zu der Röhre, durch die sie gefahrlos auf die andere Straßenseite kommen. «Es gibt viele gute Hilfsmaßnahmen», sagte BUND-Experte Wessel. Hin und wieder werde auch eine Straße gesperrt, wenn dort besonders viele Tiere unterwegs sind und Autofahrer die Stellen leicht umfahren können. Dafür seien jedoch Polizei und lokale Behörden zuständig. Viele Arten sind europaweit geschützt. «Deutschland hat die Verantwortung, diese Arten zu erhalten», sagte Neuhäuser vom Nabu.
dpa
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