Durchschnittlich leben in europäischen Großstädten ca. mehr als 10.000 verschiedene Tierarten. Europaweit betrachtet ist Berlin die beliebteste Stadt. In der deutschen Hauptstadt leben sogar 150 verschiedene Brutvogelarten. Wie kommen Tiere in der Großstadt zurecht? Womit müssen sie kämpfen? Der vorliegende Beitrag gibt Antworten.
1. Nahrungsangebot in Großstädten
Tiere sind erfinderisch und vor allem anpassungsfähig. Sie haben erkannt, dass in Großstädten mehr Nahrung zu finden ist, als auf dem Land. Mülltonnen sind beispielsweise beliebte und häufig genutzte Nahrungsquellen. Und auch in Straßencafés und an anderen öffentlichen Plätzen findet man Vögel, die sich an die heruntergefallenen Essensreste trauen und sie manchmal sogar aus der Hand von Passanten nehmen. Fakt ist, dass in Großstädten immer häufiger Tiere gesichtet werden. Tierforscher interessieren sich daher zunehmend für die Wildtiere in Metropolen. Wer zum Beispiel in Berlin ein Wildschwein sichtet, hilft den Wissenschaftlern daher am besten, indem er
die Sichtung auch online meldet.
2. Geräuschkulisse in städtischen Metropolen
Die Geräuschkulisse ist in der Großstadt merklich größer als auf dem Land. Vogelkundler haben beobachtet, dass Vögel aufgrund dessen in Städten erheblich lauter und schriller zwitschern und singen, als auf dem Land. Eine weitere ungewöhnliche Beobachtung ist, dass einige Vögel inzwischen sogar Handyklingeltöne trällern.
3. Gefahren für Tiere in der Großstadt
Tiere sind in Großstädten aber auch stärker gefährdet. Es gilt die einfache Gleichung, je mehr Kontakt mit Menschen, desto höher ist die Gefährdung. Das hohe Verkehrsaufkommen führt zu Autounfällen als unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier. Wildunfälle sind nicht mehr nur auf Landstraßen begrenzt, selbst in Randgebieten von Großstädten kann es zum Unfall mit Haarwild kommen. Nicht nur der Unfall kann Autofahrer überraschen, auch die anschließende Rechnung verwundert: Denn
nicht bei jedem Tier trägt die Autoversicherung die Unfallkosten.
4. Umweltbelastung für Tiere Städten
Tiere, die in einer Großstadt leben, sind auch besonderen Umweltrisiken ausgesetzt. Ein wichtiges Thema stellt die Luftverschmutzung dar. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass Vögel, die in einer Umgebung mit hohem Feinstaubanteil leben, dicker werden. Außerdem ließ sich bei ihnen ein erhöhter Blutzuckerspiegel feststellen. Hingegen sind Tiere, die in sauberer Luft leben, schlanker und weisen einen normalen Blutzuckerspiegel auf. Die Feinstaubbelastung in Städten ist um einiges höher, als auf dem Land. Zwar gibt es in Deutschland Feinstaubplaketten, die eine zu hohe Konzentration in der Luft verringern sollen – doch nicht für alle Fahrzeuge gilt diese Regelung: Oldtimer und Motorräder
benötigen keine Plakette, um in Umweltzonen fahren zu dürfen.
Eine Ausnahmesituation herrscht am 31. Dezember eines jeden Jahres: In der Silvesternacht wird die Luft zusätzlich stark belastet. Nicht umsonst plädierten bayerische Naturschützer dafür, Silvester
ohne Böllerei zu feiern.