Sogenannte leuchtende Nachtwolken erhellen nahezu täglich die Dämmerung. Eine derartige Häufung dieser aus Wassereis bestehenden Wolken sei sehr ungewöhnlich, sagte Claudia Hinz vom Deutschen Wetterdienst (
DWD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ganz geklärt sei das Phänomen der leuchtenden Nachtwolken noch nicht, so die Meteorologin. «Diese Wolken sind von Anfang Juni bis Anfang August zu sehen und tauchen etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang auf. Auch kurz vor Sonnenaufgang sind sie noch einmal zu sehen», sagte Hinz.
Im Norden seien sie eine gewöhnliche Erscheinung, im Süden Deutschlands hätten sie bisher als Sensation gegolten. In diesem Jahr seien sie aber beinahe jeden Abend zu sehen. Um die leuchtenden Nachtwolken beobachten zu können, muss der Himmel unbedingt klar sein, weil sich diese Wolken in einer Höhe von etwa 80 Kilometern befinden, sagte Hinz. Die Sonnenaktivität könnte der Grund sein, dass die Wolken momentan so häufig zu beobachten sind. Die Aktivität der Sonne habe nämlich seit etwa fünf Jahren abgenommen. Daher fehlten auch die sogenannten Sonnenwinde, die kosmische Staubteilchen aus der Erdatmosphäre fernhalten, erklärte die Wissenschaftlerin. Die Sonne strahle die Wolken von unten an und erzeuge auf diese Weise das Leuchten, das die Menschen wahrnehmen könnten. (dpa)