Natur- und
Klimaschutz sowie Ernährungssicherheit könnten nur gemeinsam gedacht werden, sagte der Landesvorsitzende des Nabu Niedersachsen, Holger Buschmann, am Dienstag in Hannover.
Nachdem die
EU-Kommission für das kommende Jahr Ausnahmeregelungen für bestimmte agrarpolitische Vorschriften zugelassen hatte, wollen am Donnerstag die
Agrarminister in Bund und Ländern über die nationale Umsetzung dieser Ausnahmen entscheiden.
Konkret schlug die Behörde vor, für ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen zu gewähren. Landvolk-Präsident Holger Hennies hatte am Montag die Politikerinnen und Politiker zu mehr Flexibilität bei der Nutzung der Äcker aufgefordert und sich skeptisch über die
Stilllegung von Ackerflächen geäußert.
Ein Verzicht auf die Stilllegung von vier Prozent
Ackerfläche sei der falsche Weg, sagte Nabu-Chef Buschmann dazu. In den vier Prozent seien schon bestehende Brachflächen integriert, die dann zusätzlich wegfallen würden, was das
Artensterben in der Feldflur weiter anheizen würde.
«Schon jetzt erleben wir einen enormen Verlust von Feldvögeln und einen dramatischen Zusammenbruch der Insekten und Bodenlebewesen in unseren Ackerlandschaften», sagte Buschmann.
Brachflächen führten zu einer zwischenzeitlichen Gesundung der Böden, so dass bei einem Verzicht der Schaden für die Gesellschaft größer als der Nutzen sei.