Selbst die Messstellen an stärker belasteten Orten wie der Paracelsusstraße in Halle zeigten verbesserte Werte, sagte
Umweltminister Armin Willingmann (
SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung des Immissionsschutzberichts 2020. «Wir wissen, dass Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide unserer Gesundheit schaden», fügte der Minister an.
Die verringerte Mobilität während der Pandemie habe maßgeblich zu den verbesserten Werten im vergangenen Jahr beigetragen, sagte die Präsidentin des Landesamts für
Umweltschutz, Sandra Hagel.
Entsprechend sei der Immissionsbericht auch um ein Sonderkapitel ergänzt worden, das sich mit dem Einfluss von Covid-19 auf die Luftqualität in Sachsen-Anhalt beschäftigt. Der Zusammenhang der Corona-Maßnahmen zur geringeren Belastung durch Stickstoffdioxid sei beispielsweise «gut zu erkennen.»
Die Stickstoffdioxidbelastung sei an nahezu allen Standorten im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, sagte Hagel. Der EU-weite Grenzwert von 40 Mikrogramm konnte landesweit deutlich eingehalten werden - auch beim einstigen «Sorgenkind» an der Paracelsusstraße, deren schlechte Werte in der Vergangenheit unter anderem auf den Verkehr, bestimmte Wetterlagen und Staub von Baustellen zurückgeführt wurden. «Seit 2019 können wir einen deutlichen Rückgang zur Kenntnis nehmen», betonte Hagel.
Bei der
Feinstaubbelastung ergebe sich laut
Hagel ein gemischtes Bild. An der Mehrzahl der Messstandorte konnte ein Belastungsrückgang in Höhe von ein bis zwei Mikrogramm pro Kubikmeter im Vergleich zum Jahr 2019 gemessen werden. Bei einem Drittel der Stationen blieb der Jahresmittelwert konstant.
Die Anzahl der Überschreitungen des zulässigen Tagesmittelwertes in Höhe von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter ging erneut zurück. 35 Überschreitungstage pro Messstation pro Jahr sind erlaubt. Keine der Stationen näherte sich diesem Wert auch nur näherungsweise.
Grundsätzlich habe sich die Luftqualität in Deutschland deutlich verbessert, sagte Torsten
Bayer, Leiter des Luftüberwachungs- und Informationssystems. Die Grenzwertüberschreitungen seien in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Dennoch gebe es noch Verbesserungsbedarf. Insbesondere im Südwesten Deutschlands werde der Grenzwert für die Stickstoffdioxidbelastung an einigen Stationen gerissen.
Das Überwachungssystem zur Luftqualität besteht in Sachsen-Anhalt aus 24 Messstationen in verschiedenen Umgebungen. Gemessen werden auch
Ozon, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid.