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25.02.2021 | 01:39 | Einwegverpackungen 

Mecklenburg-Vorpommern ist Spitzenreiter bei eingesammeltem Verpackungsmüll

Schwerin - Ob gelbe Tonne, Altpapier- oder Glascontainer: In Mecklenburg-Vorpommern ist im Jahr 2018 der meiste Verpackungsmüll pro Kopf bundesweit eingesammelt worden.

Verpackungsmüll
Nirgendwo sonst in Deutschland ist im Jahr 2018 so viel Verpackungsmüll in die gelbe Tonne und in die Container gewandert wie in Mecklenburg-Vorpommern. Darüber, was das bedeutet, gehen die Meinungen auseinander. (c) proplanta
Je Einwohner waren es 83 Kilogramm, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Schwerin mitteilte. Der bundesweite Durchschnitt lag demnach bei 68 Kilogramm, am niedrigsten war der Wert in Berlin mit 53 Kilo.

Im Nordosten haben private Verbraucher dem Amt zufolge insgesamt rund 133.000 Tonnen Verkaufsverpackungen in den gelben Sack beziehungsweise die gelbe Tonne gegeben, in Altpapiercontainer gesteckt oder in Glascontainer geworfen. Auch abgegebene Verpackungen aus Holz, Metall und anderen Stoffen werden gezählt.

Aus den Daten können die Experten des Statistikamtes nicht ablesen, ob in MV überdurchschnittlich viel Verpackungsmüll anfällt oder ob die Menschen im Nordosten besonders vorbildlich beim Mülltrennen sind, wie die zuständige Mitarbeiterin sagte. Für die Umweltorganisation BUND sind die Zahlen hingegen ein schlechtes Zeichen.

Die großen Mengen zeigten, wie viele Einwegverpackungen unterwegs sind, machte die Landesgeschäftsführerin des BUND in Mecklenburg-Vorpommern, Corinna Cwielag, deutlich und mahnte: «Kunststoffreste werden von Wind und Sonneneinwirkung zu Mikroplastik zerrieben, ziehen Schadstoffe an und werden von Organismen aufgenommen und in der Nahrungskette angereichert.» Einwegprodukte machten rund 86 Prozent des in den Meeren gefundenen Plastikmülls aus und seien Todesursache für viele Vögel.

Wie viel Plastikmüll letztlich in der Umwelt lande, zeigten die jährlichen Müllsammlungen des BUND an den Stränden des Landes, sagte Cwielag. Regelmäßige Spitzenreiter seien da Getränkebecher, Becherdeckel, Einwegflaschen, Einwegbesteck, Einwegteller, Plastikverpackungen von Eis und Süßigkeiten, Trinkröhrchen und Getränkekartons.

«Für alle diese Artikel gibt es Alternativen», sagte Cwielag. Auf Alternativen zu Einwegverpackungen müssten Verkäufer und Tourismusgemeinden ebenso wie die Verbraucher achten, forderte sie.

Der BUND begrüße das Verbot der EU für Einmalverpackungen und Wegwerfprodukte aus Kunststoff, wie Trinkhalme und Getränkebecher, das ab 3. Juli 2021 gilt.

Die Gesamtmenge des eingesammelten Verpackungsmülls in Mecklenburg-Vorpommern sank tendenziell in den vergangenen Jahren und lag 2018 fast auf dem Niveau des Jahres 2007, als 132.700 Tonnen eingesammelt worden waren.

Den größten Teil machten 2018 gemischte Verpackungen mit rund 66.000 Tonnen aus, gefolgt von Glas mit 42.000 Tonnen und Papier und Pappe mit 25.000 Tonnen. Aus Industrie und Gewerbe in MV kamen 2018 rund 50.000 Tonnen Verpackungsmüll und damit rund 23.000 Tonnen weniger als 2007.
dpa/mv
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