Demnach werden 314 von 890 in Europa heimischen Schwebfliegen als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht eingestuft. Hauptursache für den Rückgang ist laut IUCN die intensive Landwirtschaft. Diese mache 475 Arten zu schaffen, und zwar insbesondere durch Einflüsse auf die Lebensräume, etwa durch Umwandlung, Überweidung oder Zerstückelung. Mindestens 55 Arten sind der Weltnaturschutzunion zufolge auch von den Auswirkungen des Pflanzenschutzes betroffen.
Weitere Faktoren beim Rückgang der Schwebfliegen sind gemäß der Auswertung die Verschlechterung der Qualität der Lebensräume, insbesondere durch den Verlust alter Bäume, sowie die Stadtentwicklung und der Klimawandel.
Nach Angaben der IUCN wurde bei 244 der untersuchten Arten festgestellt, dass sich die Biotope infolge der Klimaveränderungen und der damit verbundenen Zunahme der Brände verschlechtern. Da
Waldbrände häufig Totholz und alte Bäume zerstörten, seien entsprechende Arten darauf angewiesen, in neue Gebiete anzusiedeln.
Insbesondere die Schwebfliegen in den Alpen und den Pyrenäen seien davon besonders betroffen.
Schwebfliegen sind der IUCN zufolge nach den
Bienen die wichtigste Bestäubergruppe und deswegen von entscheidender Bedeutung für die Nahrungsmittelsicherheit. Zudem ernährten sich die
Larven von Blattläusen, die wiederum viele Nutzpflanzen schädigten.
Der IUCN-Generaldirektor Dr. Bruno Oberle forderte, alle Wirtschaftsbereiche und insbesondere die Landwirtschaft naturverträglicher und nachhaltiger aufzustellen. Schwebfliegen komme eine zentrale Rolle in den Nahrungs- und Landwirtschaftssystemen zu; zugleich seien diese Systeme eine der Hauptursachen für den Rückgang der Schwebfliegen.
Laut dem Co-Vorsitzenden der zuständigen Expertengruppe der IUCN, Dr. Francis Gilbert, kann dem Artenschwund am besten durch den Schutz der Lebensräume und deren
Vernetzung entgegengewirkt werden. Vorrangig sei es, alte Bäume und Totholz zu erhalten.