Hintergrund sei, dass die EU Phosphor in die Liste der 20 kritischen
Rohstoffe aufgenommen und die EU-Mitgliedstaaten zur Steigerung der Ressourceneffizienz aufgefordert hat. Es gebe zum Phosphor keine Alternative, da er sich nicht synthetisch herstellen lasse, sagte Buchwald am Donnerstag bei einer Fachtagung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde. Deshalb komme der Rückgewinnung von Phosphor etwa aus Klärschlämmen eine große Bedeutung zu.
Jedes Jahr werden laut Buchwald weltweit rund 40 Millionen Tonnen
Phosphat als Dünger in der
Landwirtschaft eingesetzt. Damit verwende die Düngermittelindustrie insgesamt 82 Prozent der weltweit abgebauten Phosphate. Buchwald zitierte Schätzungen, nach denen die Weltreserven noch für etwa 300 Jahre reichten.
Der Phosphor-Kreislauf sei durch Düngung aus dem Gleichgewicht geraten. Buchwald verwies auf die Probleme des Phosphoreintrags in die Ostsee, der dort zu
Umweltschäden führe. 2010 lag die Phosphormenge aller Ostsee-Anrainerstaaten bei 36.000 Tonnen. Der deutsche Anteil lag wegen des kleinen Eintragsgebiets bei 639 Tonnen. Deutschland hatte sich 2013 verpflichtet, bis 2021 den Phosphoreintrag um 170 Tonnen zu reduzieren.