Wie Umweltministerin Izabella Teixeira diese Woche mitteilte, wurden zwischen August 2012 und Juli 2013 landesweit 584.300 ha Bäume gefällt; das waren 28 % mehr als im Vergleichszeitraum davor. Damals erreichte die Abholzung in Brasilien ihren bisherigen Tiefstwert von 457.100 ha.
Vorangegangen war eine stetige Verringerung der Einschlagaktivitäten seit dem Beobachtungszeitraum 2007/08, als landesweit noch 1,3 Mio. ha Wald der Säge zum Opfer gefallen waren.
Den bisherigen Höchstwert der Abholzungen verzeichnete Prodes 2003/04 mit insgesamt 2,8 Mio. ha. Der World Wide Fund for Nature (
WWF) kritisierte die brasilianische Regierung wegen der zuletzt registrierten Zunahme des Einschlags.
Entscheidenden Anteil an der negativen Entwicklung habe die Reform des Waldgesetzes vom Oktober 2012. Diese habe den Schutz von Wäldern auf privatem Grund massiv verschlechtert.
„Wer Kahlschlägern dieAmnestie schenkt, darf sich über einen Anstieg der Abholzung nicht wundern“, unterstrich der WWF. Die aktuelle Politik nähre die Befürchtung, dass die Zerstörung des Regenwaldes weiter zunehme. Es bedürfe „mehr denn je eines Aufstands der Zivilgesellschaft, um die Zerstörung der Umwelt aufzuhalten“. (AgE)