Verbrechersyndikate organisierten die illegale Gewinnung, Verarbeitung und den Verkauf des Holzes, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation. Zudem setzten sie bewaffnete Gruppen ein, um Menschen einzuschüchtern und zu töten, die den Regenwald verteidigen wollen.
«Wenn Brasilianer den Regenwald im Amazonasgebiet verteidigen, dann sind sie Bedrohungen und Angriffen durch kriminelle Netzwerke ausgesetzt, die in illegale Abholzungen verwickelt sind», sagte der stellvertretender Leiter der Abteilung Umwelt und Menschenrechte bei Human Rights Watch, Daniel Wilkinson. In den vergangenen zehn Jahren seien im Zusammenhang mit Landkonflikten über 300 Menschen im Amazonasgebiet getötet worden.
Zuletzt hatte die Zahl der Abholzungen und Brandrodungen im Amazonasgebiet kräftig zugelegt. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die bereits abgeholzten Flächen danach in Brand gesteckt, um neue Weideflächen zu schaffen.
Die Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro will das für den internationalen
Klimaschutz bedeutende Amazonasbecken künftig noch stärker wirtschaftlich nutzen und war deshalb zuletzt weltweit in die Kritik geraten.
«Die Situation wird unter Präsident Bolsonaro nur noch schlimmer», sagte Wilkinson. «Solange das Land nicht die Gewalt und die Gesetzlosigkeit bekämpft, die illegale Abholzungen erleichtern, wird die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt ungebremst weitergehen.»