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04.09.2008 | 10:12 | Wetterprognosen 

Meteorologen unter einem Dach: Bessere Prognosen aus neuer Zentrale

Offenbach - Regen oder Sonnenschein? Das Wetter von morgen lässt sich in Zukunft präziser vorhersagen. Möglich macht es einer der leistungsfähigsten Rechner Europas.

Wetterprognosen
(c) proplanta
Dieser Superrechner ist das Herzstück der neuen Zentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach, die Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee an diesem Donnerstag übergibt.

In dem Neubau nimmt der Superrechner einen kompletten Saal ein. Mehr als 50 Kilometer Kabel transportieren Daten aus Dutzenden von Rechnereinheiten zum Leitstand. Auf den im Halbkreis angeordneten Flachbildschirmen sind die Ergebnisse rund um die Uhr zu beobachten.

Die Trefferwahrscheinlichkeit steige, weil der Rechner mehr Daten aufnehmen und sie schneller verarbeiten könne als sein Vorgänger, sagt DWD-Sprecher Gerhard Lux. Derzeit bauen Techniker den Rechner auf, erst Ende des Jahres wird er in Betrieb gehen und dann schrittweise erweitert. 
 
Die Meteorologen erwarten unter anderem eine Verbesserung der Prognose. Davon würden unter anderem Landwirtschaft, Straßenbau und Energieversorger profitieren. Innerhalb von 24 Stunden stimmt die Vorhersage immerhin schon jetzt zu über 90 Prozent. Danach sinke die Trefferquote bis zum siebten Tag auf etwa 78 Prozent, sagt Meteorologe Andreas Friedrich
 
Allein für den neuen Rechner investierte der DWD rund 25 Millionen Euro, für die aus zwei Flügeln bestehende Zentrale kamen noch einmal 72 Millionen Euro hinzu. In dem grau-roten Neubau arbeiten die zuletzt auf vier Häuser verteilten rund 850 Mitarbeiter erstmals unter einem Dach. Lange Fußwege «bei Wind und Wetter» zu Besprechungen sind Vergangenheit.

Neben dem Rechenzentrum gibt es einen der Vorhersage- und Beratungszentrale vorbehaltenen Trakt. Im Parterre ist Platz für die mit 160.000 Bänden größte meteorologische Fachbibliothek der Welt, auf dem begrünten Dach für ein kleines Freiluft-Fernsehstudio mit Blick auf die Frankfurter Skyline, den Main und Offenbach.

«Wir gewinnen an Effizienz und steigern unsere Leistungsfähigkeit», fasst DWD-Präsident Wolfgang Kusch die Vorteile des Neubaus zusammen. Ziel sei es, die internationale Bedeutung zu festigen: «Der DWD zählt sicher zu den wissenschaftlich renommiertesten Wetterdiensten. Das wollen wir auch bleiben.»

So sammelt der DWD als Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie global Messwerte zu Regen, Schnee oder Hagel, aus denen andere Forscher zum Beispiel die Süßwasserbestände der Welt berechnen. Zudem sehen die Meteorologen sich federführend bei der Dokumentation von Satellitendaten zur Klimaüberwachung. Das deutsche Wettervorhersage- Modell wird exportiert: Staaten in Afrika, der Oman oder Brasilien nutzen eine abgespeckte Variante für den eigenen Gebrauch. (dpa)
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