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11.05.2009 | 08:08 | Ländlicher Raum  

Minister Peter Hauk MdL: "Erhaltung der Kulturlandschaft geht alle an"

Stuttgart - "Wiesen und Weiden prägen nicht nur unsere Landschaft, sie sorgen auch für Einkommen, Arbeitsplätze, Tourismus und einen starken Ländlichen Raum.

Kulturlandschaft
(c) proplanta
Grünland ist Lebensqualität! Die Grünlandbewirtschaftung an schwierigen Standorten ist aber auch heute noch eine besondere Herausforderung. Die Erhaltung von Grünland ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unsere Landwirte dürfen dabei nicht alleine gelassen werden", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, bei der Veranstaltung 'Nachhaltige Grünlandnutzung – kommunale und regionale Gestaltungsmöglichkeiten' am Freitag (8. Mai) in Haslach im Kinzigtal (Ortenaukreis).

Der Landwirt, der im Berggebiet oder anderen benachteiligten Gebieten Grünland bewirtschaftet, erzeuge nicht nur Futter für seine Kühe, Schafe oder Ziegen, er leiste gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, zum Erosions- und Wasserschutz, zum Klimaschutz und zum Erhalt der Kulturlandschaft. "Dass Wiesen und Weiden an schwierigen Standorten wie zum Beispiel im Schwarzwald landwirtschaftlich genutzt und damit erhalten werden, ist aber heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Arbeitsaufwand ist hier höher, die Erträge geringer. Das gilt ganz besonders dort, wo die Möglichkeiten zur Mechanisierung begrenzt sind", erklärte der Landwirtschaftsminister.

"Das Land steht zur Landwirtschaft in benachteiligten Gebieten und leistet mit seinen Förderprogrammen, insbesondere mit der Ausgleichszulage, dem MEKA und der Landschaftspflegerichtlinie, einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Landwirte. Auch die EU-Direktzahlungen kommen dem Grünland zugute und werden ab 2010 schrittweise verstärkt auf das Grünland umgelenkt", erläuterte Hauk. Am MEKA, mit einem Fördervolumen von jährlich rund 100 Millionen Euro, beteiligen sich circa 35.000 Landwirte in Baden-Württemberg. Etwa die Hälfte der Mittel fließen in den Bereich der Grünlandbewirtschaftung.

Dennoch stehen immer mehr Kommunen vor der Frage, wie die gewohnte Landschaft auf der Gemarkung offen und gepflegt erhalten werden kann. Dabei gehe es nicht um bloße Landschaftspflege, sondern um tragfähige Konzepte, die eine Nutzung der Flächen beinhalte. Dies sei in der Regel ohne Tierhaltung nicht umsetzbar. "Wenn es darum geht, individuelle und tragfähige Lösungsstrategien zu entwickeln, ist die Politik ebenso gefordert wie die Landwirtschaft, der Naturschutz und der Tourismus", betonte Hauk. Alle lokalen Akteure sollten aufeinander zugehen, einander zuhören und an einem Strang ziehen. "Wir brauchen leistungsfähige Netzwerke, die dafür sorgen, dass der Mehrwert der hier erzeugten Qualitätsprodukte auch vor Ort bleibt", ergänzte der Minister. Als gelungene Beispiele für solche Kooperationen führte der Minister den Verein und die Marke 'Echt Schwarzwald' und die Wiesenmeisterschaften an, deren Gewinnern aus dem Vorjahr er bei dieser Gelegenheit ihre Urkunden überreichte.


Wiesenmeisterschaften

Viele Menschen haben heute keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft. Daher ist es wichtig, die Landwirtschaft und ihre Leistungen für die Gesellschaft zu präsentieren. Dafür wurde die Wiesenmeisterschaft ins Leben gerufen. Die Wiesenmeisterschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, des Landesbauernverbands in Württemberg (LBV), des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), des Naturschutzbundes (NABU), des Schwäbischen Albvereins und des Schwarzwaldvereins. Die Meisterschaften wurden nacheinander in verschiedenen Regionen des Landes ausgetragen und fanden im Jahr 2008 zum vierten Mal statt. Wettbewerbsgebiet war die Region Bodensee und die Region obere Donau.


Die Sieger 2008

Kategorie artenreiche Wiesen:

1. Preis: Herr Helmut Müller, Allensbach mit seiner Fläche Langenrain

2. Preis: Herr Martin Aichem, Radolfzell-Güttingen mit seiner Fläche Durchenberg

3. Preis: Herr Walter Käppeler, Singen mit seiner Fläche Simonsrain


Kategorie artenreiche Weiden:

1. Preis: Herr Martin Stehle, Fridingen mit seiner Fläche Grabenwiese

2. Preis: Pestalozzi Kinderdorf, Wahlwies mit der Fläche Willacker


Kategorie Gesamtbetrieb:

1. Preis: Herr Hans-Jörg Fischer, Öhningen

2. Preis: Dorfgemeinschaft Lehenhof, Deggenhausertal 3. Preis: Herr Eugen Pröbstle, Scheer

3. Preis: Herr Dieter Ellensohn, Allensbach-Freudental (PD)


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