Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.09.2009 | 18:13 | Umweltpolitik  

Ministerium: Elektroautos mit bis zu 5.000 Euro fördern

Berlin - Das Bundesumweltministerium will Elektroautos mit staatlicher Unterstützung zum Durchbruch verhelfen.

Elektroauto
(c) proplanta
Der Kauf solcher Fahrzeuge solle in der ersten Phase der Markteinführung 2012 bis 2014 mit 3.000 bis 5.000 Euro pro Wagen gefördert werden, sagte Staatssekretär Matthias Machnig am Mittwoch. Dazu kämen vor allem eine direkte Umweltprämie beim Kauf oder steuerliche Vorteile in Frage. Gefördert werden sollten nur mit Ökostrom betriebene reine Elektroautos, Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro- und Spritantrieb und Auflademöglichkeiten vom Netz (Plug-in-Hybride) sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzelle. Eine Anschluss-Förderung nach 2015 soll gegebenenfalls geprüft werden.

Machnig forderte bei Vorlage einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen McKinsey-Studie die Industrie auf, angesichts der riesigen asiatischen Konkurrenz in diesem Bereich ihre Forschungsanstrengungen im Batterie-Bereich zu verstärken, um die eigenen Ziele zu erreichen. Dies hatten die Automobilkonzerne zuletzt auch unterstrichen, während sie auf der Internationalen Automobilausstellung IAA nun stärker eine noch lange Vorherrschaft des spritbetriebenen Verbrennungsmotors betonten - nach VW-Einschätzung noch 15 bis 20 Jahre. Erst kürzlich hatte die Bundesregierung einen «Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität» auf den Weg gebracht. Er sieht eine allmähliche Zunahme auf eine Million E-Autos im Jahr 2020 vor. Die McKinsey- Studie basiert ebenfalls auf Vorhersagen der Autobauer.

Demnach sollen in der ersten Phase 2012 bis 2014 jährlich rund 30.000 solcher Fahrzeuge auf den Markt kommen, in den vier Jahren darauf je 100.000 sowie 2019 und 2020 je 250.000. Das bedeutet etwa 100.000 E-Autos auf deutschen Straßen im Jahr 2014, 500.000 in 2018 und eine Million in 2020. Mit dem kürzlichen Beschluss über den Entwicklungsplan im Kabinett hatte die durch die anstehende Bundestagswahl scheidende Bundesregierung sich noch nicht auf eine Förderung der Markteinführung verständigen können. Die nächste Bundesregierung dürfte an der jetzigen Mc-Kinsey-Studie anknüpfen.

Laut der Unternehmensberatung McKinsey wird bis 2020 weltweit ein 470-Milliarden-Euro-Markt für Elektromobilität mit 250.000 neuen Jobs entstehen. Dabei könnte Deutschland bei gleichbleibendem Weltmarktanteil am Autoumsatz auf ein Volumen von 85 Milliarden Euro kommen. Um die derzeit hohen Kosten der Batterie-Technologie einzudämmen, hält Machnig vor allem in diesem Segment eine besondere Förderung für Forscher, Hersteller und Zulieferer für vordringlich. Laut Studie wird der Gesamtumsatz der Automobilindustrie im Jahr 2020 weltweit rund 1,44 Billionen Euro betragen.

Ausgangspunkt für die Förderbeträge sind Mehrkosten für vor allem in der Stadt fahrende Elektroautos in Höhe von 7400 Euro im Vergleich zu Klein- und Mittelklassewagen mit Verbrennungsmotor. Eine angebliche «Aufpreisbereitschaft in ausgewählten Kundensegmenten» von 2.000 Euro wird davon ebenso abgezogen wie weitere 1.000 bis 2.000 Euro im Falle realistischer Ölpreissteigerungen über 85 Dollar je Barrel (159 Liter). Käme es zur geplanten Förderung, sollten reine E-Autos den vollen Betrag von 5.000 Euro bekommen, andere wie die genannten Hybrid-Fahrzeuge sollten bis 3.000 Euro heruntergestaffelt werden. Neben der direkten Umweltprämie schlägt McKinsey alternativ eine ermäßigte Umsatzsteuer von 7 Prozent oder Förderung über die Kfz-Steuer vor. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 BUND fordert Umbau der Landwirtschaft in Sachsen

 Kritik an Gesetz zum Regenwaldschutz: EU-Staaten fordern mehr Zeit

 Earth Hour 2024 - Licht aus für die Erde

 Bla, bla, bla oder Quantensprung? 30 Jahre Klimarahmenkonvention

 WWF sieht Fischer als wichtige Partner im Kampf gegen Geisternetze

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus