Die Menschenrechtler und Umweltschützer hätten die Show für nicht genehmigte politische Propaganda genutzt, sagte ein Sprecher der russischen Polizei am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax. Beim ersten Auftritt von U2 in Russland hatte Sänger Bono vor mehr als 60.000 Besuchern ausdrücklich für Amnesty International geworben.
Zuvor hatte sich der singende Friedensaktivist auch kurz mit Kremlchef Dmitri Medwedew in dessen Residenz am Schwarzen Meer getroffen. Dabei bat Bono um mehr Unterstützung im Kampf gegen Aids. Medwedew warnte nach Angaben des Radiosenders Echo Moskwy davor, Musik und Politik zu vermischen. Dies führte auch die Polizei als Grund für ihr Vorgehen gegen die Aktivisten an.
Vor dem Moskauer Luschniki-Stadion hatten die Umweltschutzbewegung
Greenpeace und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Mittwochabend Flugblätter verteilt und Unterschriften gesammelt.
Während der laufenden U2-Welttournee sei dies in keiner anderen Stadt ein Problem gewesen, sagte der Direktor von Greenpeace Russland, Iwan Blokow. Die russische Polizei geht meist kompromisslos gegen nicht genehmigte Kundgebungen vor. (dpa)