68 Prozent fänden einen Nationalpark in ihrer Heimat eher gut oder sogar sehr gut, ergab eine am Freitag in München veröffentlichte TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Naturschutzorganisationen
BUND,
WWF und des Landesbundes für Vogelschutz. Nur 23 Prozent der Befragten bewerteten einen Nationalpark als schlecht oder eher schlecht; der Rest sind Enthaltungen.
Dies wirft insofern ein neues Schlaglicht auf die Diskussion, als der Steigerwald bei der Suche nach einem dritten Nationalpark in Bayern von der Staatsregierung von vornherein ausgeschlossen worden war. Eines der Hauptargumente der Politik: die vermeintliche Ablehnung der Bevölkerung, die die für die Region wichtige Holzwirtschaft nicht eingeschränkt sehen möchte. «Das ist so nicht mehr haltbar», betonten nun die Umweltschutzverbände.
Zwei Drittel der 1.000 im Steigerwald und Steigerwaldvorland lebenden Befragten halten den kategorischen Ausschluss der
Umfrage zufolge für falsch. «Die Bewohner wollen den Nationalpark und erwarten von der Staatsregierung und den Landräten, dass sie den Weg frei machen, damit der Steigerwald in den Suchprozess für den dritten Nationalpark aufgenommen werden kann», bilanzierten die Verbände. Sie kämpfen seit Jahren wegen der teils sehr alten Buchenwälder in der Region für einen Nationalpark im Steigerwald. Die Staatsregierung hingegen hatte Ende Juli beschlossen, einen solchen nicht einzurichten.