Außerdem starben rund 3.000 Menschen. Die teuerste
Naturkatastrophe war der Wintersturm «Klaus», der im Januar in Nordostspanien und Südwestfrankreich wütete und Versicherungsschäden von 2,3 Milliarden Dollar anrichtete. Mit versicherten Schäden von 11 Milliarden Dollar lagen die Belastungen leicht über dem Durchschnitt der ersten Halbjahre der vergangenen zehn Jahre, wie der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück am Montag mitteilte. Die volkswirtschaftlichen Schäden blieben dagegen mit 25 Milliarden Dollar deutlich unter dem Schnitt.
Bei dem verheerenden Erdbeben im italienischen L'Aquila kamen Anfang April 295 Menschen ums Leben, weit mehr als 10.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Während die Gesamtwirtschaft mit Schäden von 2,5 Milliarden Dollar getroffen wurde, blieben die Belastungen für die Versicherer mit 260 Millionen Dollar vergleichsweise gering, weil nur wenige Menschen in der Region versichert waren.
Üblicherweise seien die Schäden aus Naturkatastrophen in den ersten sechs Monaten niedriger als im Rest des Jahres, weil sich der Hauptteil der Hurrikan-Saison im Nordatlantik in der zweiten Jahreshälfte abspiele, erläuterte das Unternehmen. Insgesamt ereigneten sich von Januar bis Juni weltweit 380 Naturkatastrophen, das entsprach in etwa dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. «Bislang bewegen sich in diesem Jahr die Naturkatastrophen im Rahmen», erklärte Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek. Der Wintersturm «Klaus» hatte meterhohe Wellen an der Atlantikküste ausgelöst, viele Gebäude und Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört, rund eine Million Menschen waren zeitweise ohne Strom. Die direkten wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf 3,8 Milliarden Dollar.
Auch zahlreiche andere Naturkatastrophen wie
Unwetter, Tornados und Hagel in den USA und in Europa verursachten hohe Schäden. So starben bei verheerenden Buschfeuern im Südosten Australiens Ende Januar und Anfang Februar 173 Menschen, der gesamtwirtschaftliche Schaden betrug 1,3 Milliarden Dollar. «Es waren die schwerwiegendsten Buschfeuer in Australien seit Jahrzehnten», erklärte Peter Höppe, Leiter der GeoRisiko-Forschung der Münchener Rück. «Und durch den
Klimawandel werden Hitzewellen mit langen Trockenperioden und damit die Gefahr solcher Brände künftig weiter zunehmen.» (dpa)