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04.06.2013 | 05:50 | Hochwasserschutz 
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Naturschützer fordern mehr Raum für Gewässer

Wetzlar /Berlin - Naturschützer fordern mit Blick auf die derzeitigen Überflutungen in Deutschland mehr Raum für Flüsse und Bäche als Schutz gegen Hochwasser.

Hochwasserschutz
(c) proplanta
Fast alle Gewässer seien heute in ein Korsett gezwängt mit der Folge, dass das Wasser rasend schnell abwärtsfließe und an großen Flüssen die Pegelstände steigen lasse, teilte der Naturschutzbund Hessen (Nabu) am Montag in Wetzlar mit. Die einzige dauerhafte Lösung sei, den Gewässern mehr Platz an ihren Ufern zu geben, sagte der Landesvorsitzende Gerhard Eppler. «Land und Kommunen müssen systematisch Randstreifen entlang der Gewässer aufkaufen.»

Das Land verfolge zwar schon länger das Ziel, Flächen zur Renaturierung zu erwerben. Doch sei bislang nicht viel erreicht worden. Die steigenden Wasserfluten von Main und Rhein hielten die Behörden in Hessen auch am Montag in Atem.


WWF: Hochwasserrisiko steigt künftig noch

Im Hochwasserschutz ist aus Sicht der Umweltstiftung WWF in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland viel getan, aber noch zu wenig erreicht worden. «Unser Hochwasserrisiko wird insgesamt nicht kleiner, sondern es steigt noch», sagte der WWF-Wasserbauexperte Georg Rast am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Er forderte ein Umdenken in der Hochwasserschutzpolitik. «Wir brauchen mehr Flächen, wo sich das Wasser ausbreiten kann, damit es nicht durch immer höher werdende und enge Deichbänder durchgepresst werden muss», sagte Rast. Sorge bereite der Stiftung auch die ungebremste Versiegelung von Flächen in Deutschland.

Als positiv wertete er den Ausbau der Pegel-Messstationen und des Vorhersagesystems für Hochwasser. Außerdem könne sich inzwischen jeder Bürger im Internet über das Hochwasserrisiko an seinem Wohnort informieren. Zudem seien mehr als die Hälfte der Deiche an den betroffenen Flüssen ertüchtigt worden. «Es gibt auch zahlreiche Planungen für Hochwasserrückhalteflächen, zum Teil sind sie schon umgesetzt», sagte Rast. Auch dies sei Teil der Erfolgsgeschichte.

Um dauerhaft das Risiko von Überschwemmungen zu minimieren, bedürfe es aber deutlich mehr Überflutungsflächen. Rast sprach von «einigen zehntausend Hektar». Derzeit sei der Trend in Deutschland noch gegenläufig: «Täglich werden in 100 Hektar Land bebaut, so dass das Wasser nicht mehr natürlich versickern kann.» (dpa)
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Kommentare 
Linus schrieb am 04.06.2013 17:20 Uhrzustimmen(85) widersprechen(79)
Dümmer geht's nimmer
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