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17.06.2021 | 01:31 | Artenschutzprojekt 

Neues Gutachten im Streit um Wisente-Projekt

Düsseldorf - Im Streit um das Wisente-Projekt im Rothaargebirge wäre eine Fortführung laut Zeitungsbericht mit Millionen-Investitionen verbunden.

Wisent
(c) proplanta
Wie die «Westfalenpost» berichtete, bringen Experten nun einen 45 Kilometer langen Wildzaun als mögliche Maßnahme ins Spiel, der 2,6 Millionen Euro plus Folgekosten von bis zu 300.000 Euro pro Jahr verschlingen würde. Zu diesem Ergebnis komme ein unveröffentlichtes Gutachten von Experten der Hochschule Hannover.

Die Ergebnisse der Tierärztlichen Hochschule Hannover liegen dem Umweltministerium vor, hieß es dort am Mittwoch in Düsseldorf. «Nach ihrer Auswertung werden sie zunächst mit allen Beteiligten besprochen, diese Erörterungen dauern an.» Man werde «verschiedene Szenarien zum weiteren Fortgang des Projektes» betrachten.

Neben naturschutzfachlichen Fragen und Auswirkungen auf die Region seien auch die möglichen Kosten ein wichtiger Aspekt, der bei der Entscheidung in den Blick zu nehmen sei, sagte ein Sprecher.

Wisente sind die größten Landsäuger Europas. Nachdem die Tiere in Deutschland lange als ausgerottet galten, war im Rahmen eines Artenschutzprojekts im Rothaargebirge Deutschlands einzige freilebende Wisentherde angesiedelt worden. Waldbauern beklagen aber, dass die Tiere die Baumrinden abnagen und ihnen so ein großer finanzieller Schaden entsteht.

Einige hatten geklagt und waren bis zum Bundesgerichtshof gezogen. Ein abschließendes Urteil, ob sie die Wisente dulden müssen, steht noch aus. Nach jüngsten Angaben vom Ende Mai hat die Herde eine Größe von 21 Tieren.

Das Gutachten solle nun Grundlage für eine politische Entscheidung zur Zukunft des Projekts sein, schrieb die «Westfalenpost». Es beinhalte auch einen «virtuellen Zaun» als mögliche Alternative, bei dem die Tiere mit GPS-Sendern kontrolliert und von Rangern vertrieben werden, wenn sie ihr Stammgebiet verlassen. Hier drohten aber hohe jährliche Folgekosten von bis zu 500.000 Euro. Auch eine Umsiedlung und eine Tötung würden genannt.
dpa/lnw
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