Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.12.2018 | 08:36 | Naturschutzmaßnahmen 

Nicht alle Fischtreppen sind hilfreich

München - Eigentlich sollen Fischtreppen den Tieren dabei helfen, trotz Staustufen und Wasserkraftwerken flussaufwärts schwimmen zu können - aber nicht alle Anlagen im Freistaat sind eine wirkliche Hilfe.

Wasserkraftwerke
Zum Laichen müssen Fische oft flussaufwärts schwimmen, wären nicht Staustufen und Wasserkraftwerke im Weg. Fischtreppen sollen zwar helfen, aber nicht jede Anlage ist nach Ansicht der bayerischen Fischer gut gebaut und Turbinen können zur Todesfalle werden. (c) proplanta
In der Regel seien die Treppen zwar gut ausgestaltet, aber es gebe auch schlechte Anlagen, sagte Lena Meier, Expertin für Gewässer- und Naturschutz beim Bayerischen Landesfischereiverband (LFV). Unter anderem sei die Strömung in manchen stufenartigen Bauten zu stark und Fische könnten nicht dagegen ankommen.

Auch beim Bau neuer Fischtreppen sieht der LFV Nachholbedarf. «Es fehlen noch viele Anlagen», so Meier. Noch nicht an allen Flüssen, an denen die sogenannten Fischaufstiegshilfen nötig seien, gebe es die Bauten schon.

«Fischaufstiegsanlagen sind ein wesentliches Element für einen besseren ökologischen Zustand der Flüsse. Jede neue Fischaufstiegsanlage ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg», erklärte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler).

Nach Angaben seines Hauses gibt es derzeit rund 1.600 solcher Anlagen. 12 weitere werden derzeit gebaut und 250 sind in Planung, wie ein Sprecher erklärte. Die Baukosten zahle der jeweilige Kraftwerksbetreiber. Zur Unterstützung der Fischwanderung investiere der Freistaat zusammen mit den Kraftwerkbetreibern 30 Millionen Euro, so Glauber.

Das Wasserhaushaltsgesetz und die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreiben die Fischtreppen vor. Mit Hilfe der gefluteten Stufen sollen Fische an Staufstufen und Wasserkraftwerken vorbei flussaufwärts schwimmen können, unter anderem um ihren Laich abzulegen.

Die meisten Fische nutzen die Treppen nur, um flussaufwärts zu gelangen, wie Meier vom LFV erklärte. Für die andere Richtung gebe es noch keine flächendeckende Lösung. Viele Fische seien in den Turbinen der Kraftwerke getötet worden. Der Verband fordert deswegen die Entwicklung innovativer Turbinen, in denen die Fische überleben können. Die Staatsregierung soll deswegen mehr Druck auf die Kraftwerksbetreiber ausüben.
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau