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18.05.2018 | 08:57 | Wirbelsturm 
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Niederrhein erlebt Tornado-Schock

Viersen - Die Schockmomente des Tornados sitzen vielen Menschen am Niederrhein in den Knochen. Zahlreiche Handyvideos zeigen, wie Anwohner den dunklen Wirbelsturm erlebten.

Sturmschäden
Nach dem Wirbelsturm im Raum Viersen haben Feuerwehr, Baumfäller und Dachdecker alle Hände voll zu tun. Dennoch sagt die Stadt: Wir hatten unheimliches Glück. (c) Scott Leman - fotolia.com
«Schatzi, unsere ganze Terrasse», ruft eine aufgebrachte Frau in Viersen in einem Video einem Mann zu, zeigt ihm durchs Fenster die Verwüstung: «Die Birke ist weg.» Draußen schweben Papier und andere Abfälle meterhoch.

Eine Männerstimme: «Boah, was alles durch die Gegend fliegt. (...) Alle Bäume gehen fliegen.» Nach diesem folgenschweren Wirbelsturm vom Mittwochabend mit zwei Verletzten und zahlreichen beschädigten Häusern sind die Aufräumarbeiten nun in vollem Gange.

«Die Stadt hat unheimliches Glück gehabt. Es ist weitgehend bei Sachschäden geblieben», sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag. Keines der Häuser in der Stadt sei einsturzgefährdet, alle Menschen hätten zu Hause übernachten können. Der Tornado, der am Mittwochabend über den Raum Viersen gefegt war, deckte nach Stadtangaben allein in dem Stadtteil Viersen-Boisheim die Dächer von etwa 40 bis 50 Häusern ab, rund 150 Menschen sind von den Schäden betroffen. Ein Autofahrer wurde schwer und ein Feuerwehrmann leicht verletzt.

Der Sturm hatte die Stadt völlig überraschend getroffen. Er hatte auf der sogenannten Fujita-Skala für Tornados von Null bis fünf die Stärke F1 (117 bis 180 km/h). Das reichte, um Bäume umzulegen und Hunderte Dachziegel wie Geschosse durch die Luft fliegen zu lassen.

Zum Glück seien die Leute in den Häusern geblieben und nicht von den Ziegeln getroffen worden, sagte der Stadtsprecher. «Jeder Tornado kann lebensgefährlich sein», sagte Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

«Wir gehen davon aus, dass die Aufräumarbeiten relativ schnell abgeschlossen sein werden», sagte der Stadtsprecher. Die Schadenshöhe lasse sich aber noch nicht abschätzen. Am Donnerstag arbeiteten überall in der Stadt Dachdecker. «Nach Pfingsten könnten alles schon wieder aussehen wie vorher», sagte der Sprecher.

Am Abend gesperrte Straßen und Schienen waren am Donnerstagmorgen weitestgehend wieder frei. Auf der Autobahn 61 rolle der Verkehr, es gebe keine Sperrungen mehr, sagte eine Polizeisprecherin. Nach Angaben von Straßen.NRW waren zwei Landstraßen, die nach Viersen-Boisheim führen, zunächst nicht wieder befahrbar. «Auf einer Straße liegt ein komplettes Wäldchen», sagte eine Sprecherin. Die Aufräumarbeiten könnten bis zu einer Woche dauern.

Das Unwetter hatte sich nach ersten Polizeiangaben innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten abgespielt. «Ein sehr eindrucksvoller Tornado zog über den Landkreis Viersen im Westen von NRW hinweg, er richtete hier einige Schäden an», teilte der Wetterunternehmer Jörg Kachelmann auf seiner Internetseite mit. In Deutschland seien in diesem Jahr bisher mindestens sechs Tornados beobachtet worden.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 18.05.2018 09:48 Uhrzustimmen(17) widersprechen(17)
das ist der nachteil von industrieagrarwüsten ohne jegliche flurgehölze/windbremsen----wenn der klimawandel anhält können sich die betroffenen schinder auf erneute tornados einstellen, denn die flurgehölze/schutzpflanzungen brauchen jahrzehnte um voll wirksam zu sein---die rücksichtslose zersiedlung/bebauung der landschaft fordert seinen tribut--wer die richtlinien der landschaftsplanung/landschaftspflege ignoriert wird mit hochwasser und tornados von mutter natur bestraft
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