Auf ihn wird geackert, gespielt, gebaut und vieles mehr: Der Boden ist nicht nur Erde, sondern ein wichtiger ökologischer Lebensraum. Wie hat sich die Bodenqualität in den vergangenen 30 Jahren in Niedersachsen verändert? (c) proplanta
Wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Mittwoch in Hannover mitteilte, seien die Gehalte von Stoffen wie chlorierten Kohlenwasserstoffen, Dioxinen und Furane aber immer noch im messbaren Bereich. So finden sich noch Teile des seit den 1970er Jahren verbotenen Insektengifts DDT. Allerdings haben sich laut LBEG die durchschnittlichen Gehalte dieses Stoffes seit der Ersterhebung vor 30 Jahren um 95 Prozent reduziert.
Mit der Entwicklung von gesunden Böden bafasst sich am Mittwoch und Donnerstag eine Online-Tagung des LBEG. «Böden sind ein knappes Gut, eine nicht zu vermehrende Lebensgrundlage, so dass ihrem Schutz besondere Aufmerksamkeit gebührt», sagte zur Eröffnung der Präsident des Landesamtes, Carsten Mühlenmeier, am Mittwoch laut Redemanuskript. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren mit 28 Referentinnen und Referenten Fragen zur Bodenentwicklung.
Veränderungen im Boden sind nur durch jahrelange Beobachtung festzustellen. Seit 31 Jahren gebe es in Niedersachsen eine Boden-Dauerbeobachtung, sagte Mühlenmeier. Im Land sind dem Amt zufolge 70 Landwirtschaft- und 20 Forstflächen unter Beobachtung, die großräumig die Entwicklung der Böden von 1,9 Millionen Hektar
Ackerland und 0,7 Millionen Hektar Grünland repräsentativ abbilden. Bislang wurden 60.000 Proben und mindestens eine Million Analysewerte erfasst.
Untersucht werden dabei, wie sich die Humusgehalte der Böden unter der Nutzung verändern, wie sich die Radioaktivität in den Böden seit dem Reaktorunglück in
Tschernobyl verändert hat, inwiefern sich Schadstoffe anreichern und wie sich Wind- und Wassererosion auf die Böden auswirken.
Aus den Beobachtungen ergibt sich laut LBEG auch, dass auf einigen ackerbaulich genutzten Standorten der Gehalt an organischem
Kohlenstoff in der Ackerkrume abnimmt. Dadurch werde das Klimagas
Kohlendioxid freigesetzt und der Humus als Bodenstabilisator und Lebensgrundlage für Bodenorganismen verringert. Das betreffe vor allem Böden, die in früheren Zeiten vom
Grundwasser beeinflusst waren.
Die hohen Wasserstände führten zu hohen Bodenkohlenstoffgehalten. Aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen für die Landwirtschaft wurde der Wasserstand schon vor Jahrzehnten gesenkt, die Nachwirkungen seien auch heute noch zu sehen.