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10.03.2019 | 11:47 | Ein Sturm jagt den nächsten 

NRW droht schon das nächste Unwetter

Bochum - Umgestürzte Bäume, blockierte Bahnstrecken, beschädigte Häuser: Kaum sind die größten Schäden von Sturmtief «Dragi» vom Samstag beseitigt, droht in Nordrhein-Westfalen schon das nächste Unwetter.

Unwetter NRW
Kaum ist Sturm «Dragi» durch, schon kommt «Eberhard»: Nachdem die Feuerwehr am Samstag schon im Dauereinsatz war, warnen Meteorologen vor weiteren Unwettern am Sonntag. Und sie betonten: Auf den Sonntagsspaziergang sollte man besser verzichten. (c) Scott Leman - fotolia.com
Tief «Eberhard» könne am Sonntag wieder für gefährliche Windstärken sorgen, warnte der Deutsche Wetterdienst. Die Meteorologen rieten ausdrücklich, auf den Sonntagsspaziergang lieber zu verzichten. Die Bahn informierte ihre Fahrgäste, dass es im Zugverkehr wieder zu Problemen kommen könne. Die Zoos in Dortmund und Wuppertal und der Tierpark Hamm bleiben aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Am Samstag hatte Sturmtief «Dragi» in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens große Schäden verursacht, die Feuerwehr musste zu Hunderten Einsätzen ausrücken. Im Mülheim krachte ein Baum durch das Dach eines Hauses direkt auf ein Sofa, wo kurz zuvor noch ein Bewohner gesessen hatte. Mit einem riesen Schrecken aber ansonsten unverletzt habe er das Haus verlassen können.

Mehrere Bahnstrecken waren wegen Sturmschäden blockiert. Bahnunternehmen organisierten einen Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis. Behinderungen gab es auch auf mehreren Autobahnen. Auf der A40 bei Bochum stürzte ein Baum auf die Fahrbahn, Autofahrer standen gut eine Stunde lang im Stau. Zeitweise warnte der Landesbetrieb Straßen.NRW vor überfluteten Fahrbahnen auf dem Ruhrschnellweg. In einigen Orten fiel der Strom aus, weil Bäume in die Leitungen gestürzt waren.

In Bochum und in Dinslaken am Niederrhein kippten Bäume direkt auf geparkte Autos und begruben sie unter sich. In Bonn kippte ein Baum auf das Dach eines Mehrfamilienhauses - abgesehen von einem zerbrochenen Fenster blieb das Haus unbeschädigt. In Ahlen im Münsterland wurde ein Hausdach vom Sturm teilweise abgedeckt, Bäume stürzten auf die Straße. In Stolberg bei Aachen riss der Wind eine Reklametafel los. In Hünxe am Niederrhein mussten die Einsatzkräfte ein Gerüst sichern, dem der Sturm stark zusetzte. Insgesamt berichteten die Einsatzkräfte von Hunderten Einsätzen. Informationen, dass Menschen durch den Sturm verletzt wurden, gab es aber nicht.

Als Sturmtief «Dragi» am Samstagabend abgezogen war, kümmerten sich die Einsatzkräfte darum, auch kleinere Straßen wieder befahrbar zu machen und abgedeckte Dächer provisorisch abzudichten. Gleichzeitig kamen vom Deutschen Wetterdienst die nächsten Sturmwarnungen: Direkt nach «Dragi» zog Sturmtief «Eberhard» in Richtung Nordrhein-Westfalen.

Während am Samstag vor allem die nördliche Hälfte des Landes betroffen war, könnte es am Sonntag vor allem die südliche Hälfte treffen. Es seien wieder Sturm und Orkanböen zu erwarten, sagte ein Meteorologe des DWD in Essen. In Höhen über 600 Meter können Orkanböen sogar um die 120 Stundenkilometer erreichen.

Zum Nachmittag sprachen die Meteorologen auch für das Ruhrgebiet und das Rheinland Warnungen vor Gewittern und orkanartigen Böen aus. «Weitestgehend verschont bleiben nur die nördlichen Gebiete», sagte der Meteorologe. Gefahr droht von herabstürzenden Dachziegeln oder entwurzelten Bäumen. Deshalb sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben und Gegenstände draußen gesichert werden.

Ab Montag erwarten die Experten dann keine so gefährlichen Windstärken mehr. Dafür könnte der Winter zurückkommen: Von Sonntagabend hält der DWD in Regionen ab 200 Höhenmetern Schnee für möglich. «Am Montag haben wir dann ausgeprägtes April-Wetter», sagte ein Meteorologe. Zwischen den Schauern könne vereinzelt die Sonne scheinen. Echter Frühling sei erstmal nicht zu erwarten.
dpa/lnw
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