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28.01.2023 | 00:05 | Invasive Nagetiere 

Nutrias breiten sich in Sachsen-Anhalt aus

Magdeburg - Nutrias breiten sich nach Angaben des Jagdverbandes in Sachsen-Anhalt immer weiter aus. Das Land weise mittlerweile eine fast flächendeckende Verbreitung der Art auf, hieß es vom Landesjagdverband.

Nutria
Nutrias wurden einst wegen ihres Pelzes nach Deutschland auf Farmen geholt. Nun haben sich die Tiere fast im gesamten Bundesland ausgebreitet. Dabei profitieren sie auch von den milden Temperaturen. (c) ster - fotolia.com
Insbesondere im Süden gebe es allerdings noch Gebiete, in denen bisher keine Vorkommen gemeldet wurden. Auch im Harz gab es bislang kaum gemeldete Sichtungen.

Die invasiven Tiere beschädigten durch ihre unterirdischen Gänge Wasserschutzdämme und vernichteten weite Teile von Schilfgürteln, erklärte ein Sprecher des Jagdverbandes. Daher würden sie bejagt. Im vergangenen Jagdjahr 2021/22 waren demnach über 8.000 Nutrias erlegt worden. Im Jagdjahr davor lag die Zahl nach damaligen Angaben bei etwa 10.000 Tieren.

Ein deutlicher Schwerpunkt der erlegten Tiere liegt laut Forstministerium in den Landkreisen Salzwedel und Stendal. «Da die Populationsentwicklung in enger Korrelation zur Jagdstrecke steht, ist auch hierbei von einem entsprechenden Anstieg auszugehen», sagte ein Ministeriumssprecher. Eine besondere Herausforderung bei der Eindämmung der Verbreitung sei, dass Nutrias von milden Wintern, wie sie zuletzt verstärkt aufgetreten sind, stark profitierten.

Nutrias, die ähnlich wie Biber aussehen, stammen ursprünglich aus Südamerika und wurden laut Deutschem Jagdverband ab 1880 in Deutschland wegen ihres Fleisches und ihres Fells in Farmen gehalten. Entkommene Tiere gründeten eigene Populationen und besiedeln Flüsse, Seen und Teiche. Die Zahl der erlegten Tiere sei ein Anzeichen dafür, dass sich das ursprünglich aus Südamerika stammende Nagetier in den vergangenen Jahren stark in Deutschland vermehrt habe, hieß es vom Verband. Demnach wurden in der Jagdsaison von April 2020 bis März 2021 bundesweit insgesamt über 100.000 Nutrias erlegt - das sind laut dem Verband 57 Mal mehr Tiere als noch vor 20 Jahren.

Die Nutria ist seit 2016 Bestandteil der «Liste invasiver gebietsfremder Arten von bundesweiter Bedeutung» der EU. Diese Liste enthält Arten, die nachweislich einen negativen Effekt auf die Artenvielfalt, Ökosystem-Dienstleistungen, Wirtschaft und Infrastruktur oder die menschliche Gesundheit haben.
dpa/sa
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