Österreich: Biodiversitätsflächen auf neuem Rekordwert
Wien - Den Beitrag von Österreichs Bauern für die Umwelt und die Vorreiterrolle des Alpenlandes auch in Sachen Artenschutz hat der Präsident der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, herausgestellt.
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„Im Jahr 2023 gibt es so viele Biodiversitäts- und Naturschutzflächen wie noch nie zuvor“, betonte der Kammerpräsident am Montag vergangener Woche (22.5.) zum Internationalen Tag der Biodiversität.
Durch hochwertige Naturschutzflächen im Rahmen des Agrarumweltprogramms (ÖPUL) und die Anlage von Biodiversitäts- und Bracheflächen stellten die österreichischen Bauern insgesamt rund 210.000 ha für die Umwelt bereit und verzichteten hier auf Ertrag.
Laut Moosbrugger wird auf diesen Flächen - je nach Maßnahme - auf die Bewirtschaftung oder ertragssteigernde Maßnahmen wie Düngung oder Pflanzenschutz verzichtet beziehungsweise die Biodiversität durch Aussaat spezieller Blühmischungen gefördert. Mittlerweile würden landesweit etwa 10 % der Flächen speziell biodiversitätsfördernd bewirtschaftet; gegenüber dem Vorjahr sei das ein Zuwachs von rund 60.000 ha.
Fast 81 % aller bäuerlichen Betriebe nähmen am ÖPUL teil. Gemäß den jüngsten Zahlen aus 2022 würden darüber hinaus 706.000 ha oder 28 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet.
„Die vorliegenden Zahlen belegen, dass es uns trotz höherer EU-Vorgaben, des wirtschaftlichen Drucks auf die Betriebe und komplexer Regelungen gemeinsam mit dem Wiener Landwirtschaftsministerium gelungen ist, die Bauernfamilien zur Teilnahme am Umweltprogramm zu motivieren und damit wachsenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Bedrohung unserer natürlichen Ressourcen - noch mehr als bisher - gerecht zu werden“, hob Moosbrugger hervor. Diese Vorreiterrolle Österreichs gelte es anzuerkennen.
Der Kammerpräsident rief dazu auf, die Leistungen der Landwirte noch mehr wertzuschätzen und aktiv zu unterstützen, beispielsweise durch den gezielten Einkauf regionaler Qualitätsprodukte.
„Klar ist nämlich, dass die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe auf den Märkten entschieden wird. Jede Österreicherin beziehungsweise jeder Österreicher kann einen Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen leisten“, so Moosbrugger. Genau aus diesem Grund seien weitere Schritte zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln sowie die Absicherung und der Ausbau des Gütesiegels der Agrarmarkt Austria (AMA) notwendig.