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29.09.2017 | 11:40 | Wetterrückblick September 2017 
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Österreich: Kühlster September seit zehn Jahren

Wien - Auf den Bergen sogar kühlster September seit 2001. Außerdem trübster September seit 16 Jahren (30 Prozent weniger Sonnenstunden als im Mittel) und nass (Niederschlag 35 Prozent über dem Mittel).

Wetterrückblick Österreich September 2017
(c) proplanta
Der September 2017 im Überblick Der September 2017 lässt sich mit drei Worten zusammenfassen: kühl, nass, trüb. In der vorläufigen Monatsbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) liegt dieser September um 1,5 °C unter dem vieljährigen Mittel und ist damit der kühlste September seit dem Jahr 2007 (1,7 °C unter dem Mittel). „Auf den Bergen war es sogar der kälteste September seit 2001", sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. „Vereinzelt gab es hier auch neue Schneerekorde. So war es auf der Villacher Alpe, in 2140 Meter Seehöhe, der schneereichste September seit Beginn der Schneemessungen im Jahr 1925. Im Laufe des Monats kamen hier 78 Zentimeter Neuschnee zusammen.

Nur wenige Sommertage

Auch die Zahl der Sommertage (Höchsttemperatur von mindestens 25 °C) lag deutlich unter dem Soll. In einem durchschnittlichen September sind in den Landeshauptstädten zwischen zwei (Bregenz) und sechs (Innsbruck) Sommertage zu erwarten. In diesem September gab es in Salzburg, Linz und Innsbruck Null Sommertage, in Klagenfurt Bregenz und St. Pölten einen Sommertag und in Eisenstadt, Graz und Wien drei Sommertage. Die höchste Temperatur dieses Septembers wurde am 14.9. mit 29,1 °C in Hohenau an der March gemessen (N), die tiefste Temperatur unter 1.000 Meter Seehöhe war -0,7 °C in Ehrwald (T) am 22. des Monats.

In Kärnten doppelt so viel Niederschlag wie im Mittel

In diesem September regnete und schneite es auch überdurchschnittlich viel. In der österreichweiten Auswertung liegt die Niederschlagsmenge um 35 Prozent über dem Mittel. Der letzte ähnlich nasse September ist noch gar nicht lange her und war 2014. Zur regionalen Auswertung: Die nassesten Regionen lagen im September 2017 in Kärnten (stellenweise rund doppelt so viel Niederschlag wie im Mittel). Am trockensten war es im Mühlviertel und im Waldviertel (rund 40 bis 60 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel).

Trübster September seit 16 Jahren

Das kühle und nasse Wetter ließen auch wenig Platz für Sonnenschein, sagt ZAMG-Klimatologe Orlik: „.Die Zahl der Sonnenstunden liegt in diesem September um 30 Prozent unter dem Mittel. Trüber war es zuletzt im September 2001. Am längsten zeigt sich die Sonne im September 2017 an unserer Wetterstation Rohrspitz am Bodensee mit rund 160 Stunden.

Der September 2017 im Detail

Temperatur Der September ist in Österreich der einzige Monat, der seit den 1940er Jahren kaum bis keinen Temperaturtrend erkennen lässt. So zeigt sich auch in diesem Jahr, dass der September mit einer Anomalie von -1,5 °C wieder deutlich kühler war als sein klimatologisches Mittel. Zuletzt war ein September vor zehn Jahren nochmals etwas kälter. Im Jahr 2007 erreichte die Abweichung zum vieljährigen Mittel -1,7 °C. In den hochalpinen Regionen des Landes war der September zuletzt im Jahr 2001 kälter als der im Jahr 2017. In Osttirol, Kärnten, der Steiermark, Oberösterreich, Teilen Niederösterreichs, Wien und dem Burgenland war der September um 0,5 bis 1,5 °C kälter als das klimatologische Mittel. Von Vorarlberg bis Salzburg reichten die Abweichungen von -1,5 bis -2,5 °C. In Teilen des Waldviertels und des Weinviertel gab es ausgeglichene Temperaturverhältnisse. Der erste Frost unterhalb von 1.000 m Seehöhe seit dem Frühling trat am 21. September mit -0,3 °C in Schoppernau (V, 839 m) auf.

Sommertage (Tmax >=25 °C) gab es nur selten und verbreitet nur von der Südsteiermark bis ins Weinviertel. In den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich gab es nahezu keine Wetterstation die Sommertage registrierte. Üblicherweise gibt es hier an den tiefer gelegenen Messstellen 1 bis 6 Sommertage. In Landeck (T, 796 M) gibt es im Mittel im September rund vier Sommertage. Im Jahr 2017 erreichte die Lufttemperatur hier nie die 25 °C-Marke. Aber auch in den anderen Bundesländern lag die Anzahl der Sommertage unter den Mittelwerten. Andau verzeichnete mit 6 Tagen die höchste Anzahl an Sommertagen in diesem September. Man muss aber nicht weit zurückblicken um Septembermonate mit ähnlich wenigen oder mit nahezu keinen Sommertagen zu finden. Im Jahr 2010 gab es verbreitet keine und vereinzelt nur einen Sommertag.

Niederschlag

Insgesamt war der September 2017 ein sehr niederschlagsreicher Monat. Im Flächenmittel summierte sich um 35 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen September. In Kärnten fiel doppelt so viel Niederschlag wie im klimatologische Mittel. Aber auch in Tirol sowie in Teilen der Steiermark, Niederösterreichs und des Burgenlands summierte sich um 30 bis 80 Prozent mehr Niederschlag. Relativ ausgeglichen verlief der September in Oberösterreich südlich der Donau. Wieder deutlich zu trocken war der Monat im Mühl- und Waldviertel. Hier lagen die Niederschlagsdefizite zwischen 40 und 60 Prozent. Punktuell, wie in Litschau (N, 558 m), war es mit einem Minus von 61 Prozent noch etwas trockener. Ein Großteil dieser Niederschlagsmengen wurde durch eine intensive Tiefdrucktätigkeit vom 14. bis zum 20. September verursacht.

Die starken Niederschläge brachten in Verbindung mit den niedrigen Temperaturen oberhalb von 1400 m einiges an Neuschnee. Auf der Villacher Alpe (K, 2140 m) summierten sich insgesamt 78 cm Neuschnee. Damit ist der September 2017 hier der schneereichste seit Beginn der Schneemessungen im Jahr 1925.

Sonne

Die überdurchschnittliche Zahl an Regentagen machte diesen September zu einem der trübsten der vergangenen zwei Jahrzehnte. Mit einem Sonnenscheindefizit von 30 Prozent ist dieser September der sonnenärmste seit dem Jahr 2001. Im südlichen Nordtirol, in Osttirol, in Kärnten, in Salzburg, in der der Steiermark und im südlichen Oberösterreich reichte das Sonnenscheindefizit von 30 bis 50 Prozent. Um 10 bis 30 Prozent weniger Sonnenstunden gab es im nördlichen Oberösterreich, in Niederösterreich, in Wien und im Burgenland. Ausgeglichene Verhältnisse gab es in diesem September im Rheintal.

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Kommentare 
cource schrieb am 29.09.2017 19:56 Uhrzustimmen(49) widersprechen(58)
die milden winter sind auf jeden fall einer klimaerwärmung geschuldet und sie setzen sich halt als nasskalter frühling/sommer/herbst mit durchschnittlichen temperaturen von 15°C fort
der Unbelehrbare schrieb am 29.09.2017 18:42 Uhrzustimmen(17) widersprechen(16)
Wo bleibt der versprochene Klimawandel??? Es soll doch wärmer werden. Oder doch nur ein Fake???
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