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02.03.2023 | 08:47 | Wetterrückblick Februar 2023 

Österreich: Wetterrückblick Februar 2023 - Warm und sonnig

Wien - Der Februar ist in den letzten Jahrzehnten, wie alle Monate, deutlich wärmer geworden.

Februarwetter in Österreich
In ganz Österreich wärmer als im vieljährigen Mittel und besonders im Süden deutlich zu wenig Niederschlag. 14 Prozent mehr Sonnenstunden als im Mittel. (c) proplanta
„Es gibt zwar von Jahr zu Jahr Schwankungen, aber insgesamt ist ein durchschnittlicher Februar in den letzten 70 Jahren in Österreich um etwa 1,7 Grad wärmer geworden", sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.

Im Tiefland Platz 35 der 256-jährigen Messgeschichte



Der Februar 2023 verlief auch im Vergleich zum aktuellen Klimaniveau relativ mild und lag im Tiefland Österreichs 1,3 Grad über einem durchschnittlichen Februar im Zeitraum 1991 bis 2020, auf den Bergen um 1,8 Grad.

„Das ergibt im Tiefland Platz 35 in der 256-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 33 der 173-jährigen Gebirgsmessreihe", sagt Klimatologe Orlik.

In tiefen Lagen größtenteils wenig Schnee



In Lagen oberhalb von 1.500 Meter war es im Februar 2023 kalt genug, dass sich eine durchgehende Schneedecke hielt. Vereinzelt gab es hier auch überdurchschnittlich viel Neuschnee, wie am Feuerkogel (OÖ, 1.618 m Seehöhe) mit +38 Prozent und auf der Rax (NÖ, 1.547 m) mit +30 Prozent Neuschnee.

Im Großteil Österreichs lagen die Neuschneemenge und die Zahl der Tage mit Schneebedeckung aber unter dem Durchschnitt. So brachte der Februar 2023 unterhalb von 800 Meter Seehöhe nur 0 bis 50 Prozent der durchschnittlichen Zahl an Schneedeckentage. Ausnahmen gab es vor allem im Süden, wo es im Jänner stark geschneit hat. So hielt sich im vergangenen Februar in Klagenfurt noch alle 28 Tage eine Schneedecke (Mittel 15) obwohl die Neuschneemenge deutlich unterdurchschnittlich war.

Im Süden Österreichs fiel auch die gesamte Niederschlagsmenge (Regen und Schnee) deutlich zu gering aus, mit etwa -30 bis -90 Prozent zum vieljährigen Mittel. Im Großteil Österreichs lag die Niederschlagsmenge im Bereich der typischen Schwankungen.

Entwicklung der Pflanzen 1 bis 2 Wochen früher



Der milde Februar brachte, ähnlich wie im Vorjahr, eine frühe Entwicklung vieler Pflanzen. Die Haselkätzchen sind in vielen Regionen bereits verblüht, die Schneeglöckchen befinden sich in Vollblüte. Winterling, Frühlingsknotenblume, Leberblümchen, Huflattich und Kornelkirsche/Dirndl beginnen zu blühen.

Bei der Salweide beginnen sich die Staubbeutel zu entfalten und färben die Weidenkätzchen gelb. Vereinzelt blühen auch schon Forsythien, zum Beispiel im Weinviertel. Damit liegt die Entwicklung der Pflanzen derzeit etwa 1 bis 2 Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt (Mittel 1991-2020).

Der Februar 2023 im Detail



Temperatur



Der Februar 2023 startete österreichweit mit etwas zu milden Temperaturen für die Jahreszeit, ehe es in der zweiten Woche einen markanten Temperaturrückgang gab, der jedoch nur in den inneralpinen Regionen östlich von Osttirol sowie im Mühl- und Waldviertel über mehrere Tage strengen Frost brachte.

Ab dem 12. Februar kehrten wieder überdurchschnittlich warme Verhältnisse zurück, die um den 20. des Monats stellenweise Tageshöchstwerte bis über 22 °C brachten. In den letzten vier Tagen kehrte das Temperaturniveau wieder auf für die Jahreszeit typische Werte zurück.

Die höchsten Temperaturanomalien traten in diesem Februar in Vorarlberg, Tirol, Teilen Salzburgs, im Großteil Ober- und Niederösterreichs, in Wien und dem Nordburgenland sowie bundesweit in den hochalpinen Lagen auf. Die Abweichungen zum Klimamittel reichten hier von +1,6 bis +2,6 °C.

Im Lungau, Kärnten, der Steiermark, im Mittel- und Südburgenland, Mühlviertel, sowie in den inneralpinen Regionen Ober- und Niederösterreichs war der Februar um 0,5 bis 1,5 °C wärmer als das Mittel des Bezugszeitraumes 1991-2020. Ausgeglichene Temperaturverhältnisse gab es im Raum Klagenfurt, Lavanttal und entlang der Mur von der salzburger-steirischen Grenze bis zur Gleinalpe.

In den langfristigen Verlauf reiht sich dieser Februar mit einer bundesweit gemittelten Anomalie von +1,3 °C auf dem 35. Platz der 256-jährigen Messgeschichte ein. In den Gipfelregionen lag die Abweichung bei +1,8 °C, was Platz 33 der 173-jährigen Gebirgsmessreihe entspricht.

Niederschlag



Nach dem 4. Februar stellte sich eine Niederschlagspause ein, die im Westen bis zum 24. Februar, im Norden bis zum 19. und im Süden und Südosten bis gegen Monatsende andauerte. In Klagenfurt zum Beispiel gab es den ersten messbaren Niederschlag in der Nacht von 25. auf 26. Februar.

Auch in Oberösterreich, Niederösterreich, der Obersteiermark, Wien und dem Nordburgenland gab es eine große Niederschlagspause, aber der teils intensive Regen bzw. Schneefall in den ersten Februartagen reichte für insgesamt durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Monatsmengen.

In Kärnten, der West- und Südoststeiermark sowie im Mittel und- Südburgenland fiel zumindest um 25 Prozent weniger Niederschlag. In der südlichen Hälfte Kärntens sowie vom Leibnitzer Feld bis zum Günser Gebirge kam um 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag zusammen, wobei im Klagenfurter Becken, im steirischen Vulkanland sowie im Südburgenland mit 50 bis 87 % nochmals größere Defizite registriert wurden.

Westlich des Rheintales bis ins Tiroler Oberland fiel ebenfalls um 25 bis 50 % weniger Niederschlag. Weitgehend ausgeglichen verlief der Februar im Tiroler Unterland und Osttirol, Salzburg sowie in Wien, Weinviertel und im Nordburgenland. In Oberösterreich, der Obersteiermark und im Westen und Süden Niederösterreichs wurde ein Niederschlagsplus von 25 bis 75 % erzielt. Im bundesweiten Flächenmittel ergibt das ein geringes Niederschlagsdefizit von 4 %.

Schnee



Unterhalb von 800 m Seehöhe lag in Österreich, verglichen mit dem Klimamittel 1991-2020 nur rund halb so lange eine Schneedecke. Im östlichen Flachland sowie im Rheintal, Inntal lagen die Defizite der Schneedeckentage und Neuschneesummen zwischen 80 und 100 %.

In den inneralpinen Tälern von Salzburg bis Niederösterreich fehlte rund ein Viertel der hier sonst üblichen Schneedeckentage, wobei die Schwankung von -70 % bis +50 % recht groß ausfällt. In Kärnten war es vergleichsweise schneereich. Es gab um ein Drittel bis 50 % mehr Schneedeckentage, die Neuschneeausbeute war, verglichen mit dem Klimamittel, aber auch hier um 50 % geringer.

Auch zwischen 800 und 1.500 m Seehöhe gab es österreichweit im Flächenmittel ein Schneedeckendefizit. Es fiel mit rund 20 % aber relativ gering aus. In Vorarlberg, Tirol und Salzburg fiel in diesen Höhenlagen um 40 bis 60 % weniger Neuschnee. Dem Mittel entsprechende oder überdurchschnittliche Neuschneemengen summierten sich in der Steiermark in den Gebirgszügen entlang und nördlich der Mur und Mürz, sowie im Rax- und Schneeberggebiet.

Oberhalb von 1.500 m lag vom Arlberg bis zum Schneeberg im gesamten Februar eine Schneedecke. Oberhalb dieser Seehöhe entspricht das dem Klimamittel. Die täglich aufsummierten Neuschneehöhen lagen in Tirol um rund 20 % hinter dem vieljährigen Mittel zurück. Am Feuerkogel fiel um 38 % und auf der Rax um 30 % mehr Neuschnee. Südlich des Alpenhauptkammes, wie z.B. auf der Kanzelhöhe kam aufgrund der niederschlagsarmen Verhältnisse um 40 % weniger Neuschnee zusammen.

Sonne



Nach zwei Wintermonaten, die, verglichen mit den jeweiligen Langzeitmittel, weniger Sonnenschein brachten, schien im Februar die Sonne wieder deutlich häufiger. Gemittelt über das gesamte Bundesgebiet erreichte die Sonnenscheindauer im Februar 2023 gegenüber dem Klimamittel ein Plus von 14 % und war damit ähnlich sonnig wie im Vorjahr.

Ausgeglichene Sonnenscheinverhältnisse, mit Anomalien zwischen -10 und +10 %, traten am Arlberg, in Nordtirol, Salzburg, Oberösterreich, in weiten Teilen Niederösterreichs, in Wien und dem Nordburgenland auf. Um 10 bis 30 Prozent länger zeigte sich die Sonne entlang des Alpenhauptkammes von Nordtirol und Salzburg, in Osttirol, Kärnten, in der Steiermark und im Mittel- und Südburgenland. Etwas trüber verlief der Monat nur im nordwestlichen Weinviertel, wo die Sonne gegenüber einem durchschnittlichen Februar um 10 bis 15 Prozent kürzer schien.

Februar 2023: Übersicht Bundesländer



Vorarlberg

Niederschlagsabweichung -13 %
Temperaturabweichung +1.5 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 16 %
Temperaturhöchstwert Feldkirch (438 m) 17.6 °C am 18.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Lech (1.442 m) -19.6 °C am 8.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Schoppernau (839 m) -14.8 °C am 9.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Bregenz (424 m) 3.1 °C, Abw. +1.1 °C
höchste Sonnenscheindauer Sulzberg (1.014 m) 137 h, Abw. k.A.

Tirol

Niederschlagsabweichung -20 %
Temperaturabweichung +1.9 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 14 %
Temperaturhöchstwert Innsbruck-Uni. (578 m) 21.7 °C am 18.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Brunnenkogel (3.437 m) -23.8 °C am 26.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Ehrwald (982 m) -15.1 °C am 10.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Innsbruck-Uni. (578 m) 3.2 °C, Abw. +1.7 °C
höchste Sonnenscheindauer Lienz (661 m) 187 h, Abw. +20 %

Salzburg

Niederschlagsabweichung -9 %
Temperaturabweichung +1.5 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 11%
Temperaturhöchstwert Salzburg/Freis. (419 m) 17.6 °C am 18.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Sonnblick (3.109 m) -20.6 °C am 27.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Radstadt (835 m) -17.9 °C am 8.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Salzburg/Freis. (419 m) 3.1 °C, Abw. +1.9 °C
höchste Sonnenscheindauer Sonnblick (3.109 m) 170 h, Abw. +29 %

Oberösterreich

Niederschlagsabweichung 43 %
Temperaturabweichung +1.6 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 9 %
Temperaturhöchstwert Weyer (426 m) 17.9 °C am 22.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Dachstein-Gletscher (2.520 m) -20.9 °C am 7.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Windischgarsten (600 m) -14.3 °C am 8.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Linz (262 m) 3.4 °C, Abw. +1.8 °C
höchste Sonnenscheindauer Windischgarsten (600 m) 119 h, Abw. +12 %

Niederösterreich

Niederschlagsabweichung 21 %
Temperaturabweichung +1.8 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 12 %
Temperaturhöchstwert Aspang (454 m) 18.7 °C am 21.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Rax/Seilbahn (1.547 m) -14.0 °C am 8.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Kernhof-St.Aegyd (678 m) -17.5 °C am 7.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Gumpoldskirchen (212 m) 4.1 °C, Abw. +1.9 °C
höchste Sonnenscheindauer Mönichkirchen (991 m) 156 h, Abw. +27 %

Wien

Niederschlagsabweichung 30 %
Temperaturabweichung +2.1 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer -2 %
Temperaturhöchstwert Donaufeld (160 m) 17.7 °C am 18.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel) Wien-Jubiläumsw. (450 m) -9.2 °C am 7.2.
Temperaturtiefstwert Wien-Mariabrunn (225 m) -10.2 °C am 8.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Wien-Innere Stadt (177 m) 5.4 °C, Abw. +2.0 °C
höchste Sonnenscheindauer Wien-Jubiläumsw. (450 m) 109 h, Abw. k.A.

Burgenland

Niederschlagsabweichung -33 %
Temperaturabweichung +1.7 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 4%
Temperaturhöchstwert Güssing (215 m) 22.1 °C am 21.2.
Temperaturtiefstwert Kroisegg (444 m) -10.8 °C am 7.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Eisenstadt (184 m) 3.9 °C, Abw. +1.9 °C
höchste Sonnenscheindauer Wörterberg (404 m) 164 h, Abw. k.A.

Steiermark

Niederschlagsabweichung -1 %
Temperaturabweichung +1.1 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 19 %
Temperaturhöchstwert Graz-Strassgang (357 m) 21.0 °C am 21.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Stolzalpe (1.291 m) -14.9 °C am 8.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Mariazell (864 m) -18.7 °C am 8.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Laßnitzhöhe (530 m) 3.1 °C, Abw. +1.8 °C
höchste Sonnenscheindauer Gleisdorf (377 m) 166 h, Abw. k.A.

Kärnten

Niederschlagsabweichung -53 %
Temperaturabweichung +0.8 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer 21 %
Temperaturhöchstwert Obervellach (688 m) 17.9 °C am 21.2.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) Villacher Alpe (2.117 m) -17.0 °C am 9.2.
Temperaturtiefstwert unter 1.000 m Hermagor (562 m) -16.1 °C am 10.2.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur Obervellach (688 m) 1.6 °C, Abw. +1.1 °C
höchste Sonnenscheindauer Villacher Alpe (2.117 m) 183 h, Abw. +15 %

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