Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.01.2011 | 18:07 | Wetter in Österreich 

Österreich: Winterregen bringt keinen Segen

Wien - Jänner in Österreich, dazu würde man sich besonders in den Alpen tiefe Temperaturen und Schneefall vorstellen. 2011 ist aber im Moment anders:  

Regenwetter ÖSterreich
(c) proplanta
„Eine Warmfront zieht von Westen über Österreich und bringt besonders entlang der Alpennordseite intensive Regenfälle“, stellt Michael Butschek, Meteorologe an der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in Salzburg, eine trüb- nasse Prognose für den Donnerstag. Mit dem Regen steigt an kleinen Flüssen auch die Hochwassergefahr.


ZAMG Starkregenwarnung

Bereits am Donnerstagmorgen regnet es sich zwischen Vorarlberg und dem Mostviertel so richtig ein. Im Tagesverlauf muss man dann besonders vom Tiroler Unterland bis ins westliche Niederösterreich mit teils intensivem Regen rechnen. „Für Schneefall im Tal ist es jedoch viel zu warm. Die 0°C- Grenze steigt auf über 1500m“, prognostiziert Butschek. In Summe werden zwischen Mittwochabend und Freitagmorgen entlang der Alpennordseite verbreitet 30 bis 40mm Niederschlag erwartet. In den Staulagen sind bis zu 70mm möglich. Aus diesem Grund hat die ZAMG eine Starkregenwarnung für das Gebiet zwischen Kitzbühler Alpen und Mariazellerland herausgegeben.

Während es in den Tälern bei Regen bleibt, kommt es im Gebirge zu kräftigem Schneefall. Am Dachstein kann man mit bis zu 75cm Neuschnee rechnen, weiß Butschek.


Hochwassergefahr an kleinen Flüssen

Die großen Niederschlagsmengen sowie die hohe Schneefallgrenze lassen auch ein Anschwellen von Bächen und kleinen Flüssen erwarten. „Noch liegen in den Tälern zwischen Kitzbühel und Mariazell 15 bis 30cm kompakter Altschnee“, erklärt ZAMG Klimatologin Johanna Nikitsch. Je nach Niederschlagsintensität und -menge kann die Schneedecke einen Teil des Regens aufnehmen. Regnet es aber zu stark und zu lange, ist der Schnee bald mit Wasser vollgesogen und das gesamte weitere Regenwasser kommt zum Abfluss. Durch die milden Temperaturen und den Regen wird die Schneeschmelze dann sogar noch beschleunigt, wodurch das zunächst im Schnee gespeicherte Wasser zusätzlich zum geschmolzenen Schnee abgegeben wird. „In Summe eine gefährliche Kombination, gerade für kleinere Bäche und Flüsse“, betont Nikitsch. Im Gegensatz zu den Deutschen Nachbarn sind die Flüsse in Österreich jedoch kaum vereist, wodurch das Wasser rasch abrinnen kann. Trotzdem muss man damit rechnen, dass einzelne Gewässer über die Ufer treten werden. An den großen Flüssen besteht aus aktueller Sicht jedoch keine Gefahr.


Sonnenschein am Wochenende

Das Wochenende entschädigt dann aber wieder für das trübe Wetter der kommenden Tage. Während der Samstagvormittag nördlich der Alpen noch unbeständig verläuft, zeigt sich von Osttirol bis ins Burgenland durchwegs die Sonne. Der Sonntag macht dann seinem Namen alle Ehre. In ganz Österreich überwiegt der sonnige und freundliche Eindruck, die Temperaturen erinnern mit Höchstwerten zwischen 6 und 13°C aber eher an Anfang März als an Mitte Jänner. Eine Rückkehr des Winters mit ergiebigen Schneefällen bis in Tallagen ist vorerst nicht zu erwarten. (zamg)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken