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31.10.2010 | 16:37 | Wetterrückblick Österreich 

Oktober 2010: Kalt und trocken, teilweise außergewöhnliche Neuschneemengen

Wien - Noch ein paar Tage und der Oktober 2010 ist Geschichte. Mit einem Monatsmittel von nur 7,8°C wurde in Wien der kälteste Oktober seit 1974 registriert.

Wetter in Österreich
Aber auch im restlichen Österreich blieben die Temperaturen fast ausschließlich unter dem vieljährigen Mittelwert. Die Niederschlagsmengen erfüllten nur stellenweise ihr soll, im Wein- und Waldviertel wurden sogar verbreitet nur 30 bis 50% der zu erwartenden  Regenmenge gemessen. Besonders in der zweiten Oktoberhälfte sorgten wiederholte Kaltlufteinbrüche für Schneefälle, welche am 26.10.2010 sogar für eine dünne Schneedecke in Innsbruck oder Villach sorgten. Die Sonne konnte ihr Soll im Oktober aufgrund lang anhaltender Hochnebellagen nur punktuell erfüllen.


Oktober 2010 im Mittel um 1°C zu kalt

Nachdem bereits der September 2010 für die Jahreszeit zu kalt verlaufen war, brachte auch der Oktober Temperaturen unter den vieljährigen Mittelwerten. Die negativen Temperaturabweichungen fielen mit  minus 1,5 bis minus 2,8 °C in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland dabei besonders stark aus. Und auch im restlichen Österreich sind nahezu keine positiven Temperaturabweichungen zu beobachten gewesen. Österreichweit lag das Oktobermittel 2010 um etwa 1,2 °C unter dem klimatologischen Mittel. In Wien ist mit einem Temperaturmittel von 7,8 °C der kälteste Oktober seit 1974 registriert worden. Die abgesehen von Bergstationen absolut tiefste Temperatur wurde am 22. d.M. mit -11,6°C in Tannheim (T) gemessen. Dem gegenüber steht der Monatshöchstwert von 26,9°C am  4. Oktober aus Dornbirn. Somit übertraf der Oktoberhöchstwert 2010 jene aus dem September 2010 (26,7°C in Salzburg)  knapp.


Nur 50% des Niederschlags im Waldviertel

Neben den niedrigen Temperaturen blieben auch die Niederschläge in weiten Teilen des Landes hinter den Erwartungen zurück. Weniger als 50 % der mittleren Niederschlagssummen fielen in Teilen des Mühl- und Weinviertels und im Waldviertel. Aber auch in Salzburg, der Steiermark und im Norden von Kärnten erreichte das Niederschlagsdefizit rund 25-40 %. Durch den Wintereinbruch Ende des Monats, der gebietsweise beträchtlich Schneemengen lieferte, konnte das Minus an Niederschlag in Südkärnten, Osttirol in den Teilen Nordtirols noch ausgeglichen werden. Die größte Tagesniederschlagssumme wurde am 25.10.2010 mit 84 Liter/m² in Dellach/ Drautal (K) gemessen.


Wintereinbruch bis in viele Täler

An den letzten Oktobertagen sorgte polare Kaltluft aus dem Norden und ein Adriatief auf den Bergen sowie teilweise sogar in tieferen Tallagen für ergiebige Schneefälle. Auf der Rudolfshütte (S) kam zwischen dem 24. und 26. Oktober eine Neuschneemenge von 60 cm zusammen, am Sonnblick 80 cm. In Oberkärnten rieselten große Mengen an Neuschnee bis in tiefere Tallagen. In Dellach/Drautal (628 m) erreichte die Neuschneedecke an nur einem Tag eine beachtliche Höhe von 19 cm. Solch intensive Schneefälle treten im Oktober  in Oberkärnten nur etwa alle 15 Jahre ein Mal auf. Mit 2 cm Neuschnee in Innsbruck und Villach erreichte die weiße Pracht auch größere Städte.


Hochnebel sorgt für zu wenig Sonnenschein

Trotz der meist unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen endet der Oktober 2010 auch in Bezug auf den Sonnenschein mit einem Minus. Aufgrund langanhaltender Hochnebellagen in den ersten Oktobertagen sowie um die Monatsmitte erreichten nur wenige Stationen in Österreich das Soll. Am relativ gesehen längsten zeigte sich die Sonne am Brenner (119%), die absolut meisten Sonnenstunden konnten die Beobachter am 3.107 m hohen Sonnblick mit 185h (113%) genießen. Die sonnenärmsten Regionen fanden sich in den hochnebelgeplagten Tal- und Beckenlagen wie etwa dem Klagenfurter Becken oder auch dem oberösterreichischen Seengebiet. In Gmunden wurden beispielsweise nur 62 % (68h) der durchschnittlichen Sonnenscheindauer gemessen. (zamg)
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